Ich war 8 Wochen in der Kinderrettungsstelle. Dort kann man ganz schnell selbständig mitarbeiten. Man sieht einen Patienten, macht Anamnese und Untersuchung und dann sucht man sich jemanden mit dem man das weitere Vorgehen besprechen kann. Das kann entweder der Oberarzt sein oder einer der Assistenzärzte. Gemeinsam wird über weitere Diagnostik/ Therapie/ stationäre Aufnahme etc. entschieden und man begleitet jeden Patienten bis zum Schluss. Das bedeutet, dass man z.T. das Bett auch selbst organisieren muss (was ewiges telefonieren bedeuten kann). Man schreibt die Erste-Hilfe Scheine, kann (z.T. mit Hilfe) das Blut selbst abnehmen, Zugänge legen, Einläufe machen usw. Die Assistenzärzte waren über die Unterstützung eigentlich immer dankbar. Manchmal musste man bloß warten, bis jemand Zeit hatte sich dem Fall zu widmen. Der Rettungsstellen-OA ist wirklich super und bringt einem gerne was bei.
Der Tag beginnt um acht und endet gegen 16:30, wenn viel los war auch mal später. Die Tage waren anstrengend, aber bereichernd. Mittagessen konnte ich immer, man darf nur nicht warten, dass man geschickt wird, einfach gehen (und Bescheid sagen) wenn es gerade passt. Studientag 1x/Woche variabel einsetzbar.
Anschließend war ich noch 4 Wochen in der Kinderendokrinologie. Dort war es eher ruhig. Es gibt nur 12 Betten, die manchmal auch nicht alle belegt waren. Die meisten Kinder haben Typ1 Diabetes und werden nach Erstdiagnose ausführlich geschult. Morgens wird gemeinsam mit Ober- und/oder Chefarzt das Zuckerprofil visitiert und das Insulinschema angepasst. Außerdem gab es Patienten mit Insulinom und mit Schilddrüsenkarziom. Es gab nie mehr als 2 BEs pro Tag, meistens gar keine. Außerdem macht man Aufnahmen und legt die Briefe dazu an, aber da der Patientenumsatz nicht so groß ist, sind das auch nicht so viele, höchstens 2 pro Tag. Das Team war sehr nett und entspannt. Wir waren meistens gemeinsam essen und bei der Mittagsbesprechung. Es gibt die Möglichkeit bei den Diabetes-Schulungen mitzugehen oder in die Ambulanz zu gehen. Weil so wenig zu tun war, habe ich manchmal auf der Nachbarstation geholfen. Feierabend war meist vor halb vier.
Es gibt einmal pro Woche eine PJ-Fortbildung, die eigentlich immer gut war und fast nie ausgefallen ist. Außerdem gibt es 1x pro Woche eine Fortbildung für die Assistenzärzte in der Rettungsstelle. Mittwochs gibt es eine Fortbildung im Anschluss an die Mittagsbesprechung und von der Endo aus gab es auch noch eine weitere Fortbildung. Also man bekommt ganz viel Input, wenn man möchte. :)