PJ-Tertial Allgemeinmedizin in Praxis (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
Allgemeinmedizin
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
Wie meine Vorgänger kann auch ich die Gemeinschaftspraxis im Bayerwald nur wärmsten empfehlen! Man fühlt sich ab dem ersten Tag im Team herzlich auf- und ernstgenommen, was eine sehr schöne Erfahrung ist. Neben der regulären Sprechstunde, die von 8-12 Uhr und von 16-18 Uhr geht, hat Dr. Blank zahlreiche Fortbildungen für sein Team auf die Beine gestellt: Montags findet von 12:30 Uhr bis 13:30 Uhr eine Videokonferenz statt, bei der unterschiedliche Themen erarbeitet werden. Z.B. wird sich mit jüngeren und älteren Ärzten über Themen wie der Umgang mit Haarausfall, Heuschnupfen, Müdigkeit oder chronische Schmerzen ausgetauscht! Dienstags und Donnerstags findet in der Mittagspause eine Fallbesprechung statt, bei der im Team schwierige Patientenfälle besprochen werden. Ca. alle 6 Wochen gibt es mittwochs Abend einen Journal Club, bei dem neuste Studien vorgestellt werden und diskutiert wird, welche Relevanz diese für die Praxis haben... daneben gibt es auch immer wieder interessante Vorträge von unterschiedlichen Dozenten - es wird extrem darauf geachtet, dass das gesamte Fortbildungsprogramm pharmafrei und evidenzbasierten ist! Das Weiterbildungskonzept war für mich in dieser Form ganz neu, so etwas habe ich bisher in keiner Famulatur und keinem Blockpraktikum erleben dürfen! Ich fand es teilweise schon anstrengend, da es durchaus zeitintensiv ist - aber ich bin sehr froh die Erfahrung gemacht haben zu dürfen. Ich habe z.B. durch den JournalClub einiges über die Bewertung von Studien lernen dürfen, was ich an der Uni so nie mitgenommen habe! Durch die kleineren Projekte, in die Dr. Blank die Studenten mit einbindet, habe ich außerdem viel über gute Recherche gelernt - Seiten wie UptoDate, Deximed, Cochrane habe ich erst in diesem Tertial richtig kennen gelernt und will sie seitdem nicht mehr missen. Wenn in der Sprechstunde Unklarheiten zu der Verordnung von einem Medikament bestanden, wurde nie gesagt "wir machen das immer so", sondern des öfteren wurde auch mal gemeinsam mit dem Patienten in die aktuelle Leitlinie geschaut - das hat mich wirklich begeistert, weil man so auch als Student an einen nachvollziehbaren Lösungsweg rangeführt wird. Die Möglichkeit, zu jedem Patienten vorzugehen, die Anamnese und körperliche Untersuchung durchzuführen und im Anschluss mit dem Arzt nochmal auf den Patienten zu schauen, bietet natürlich einen Wahnsinns Lernerfolg! Daher kann ich generell das PJ in der Allgemeinmedizin nur empfehlen. Vorteil der Gemeinschaftspraxis - man kann gleich mehrere Ärzte mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten im Umgang mit dem Patienten beobachten! Diese Vielfalt ist wirklich ein Gewinn, so ist ein Kollege beispielsweise Internist, ein andere fährt Notarzt und ist chirurgisch sehr bewandert, eine Kollegin war vorher in der Neurologie tätig, Dr. Blank macht gleichzeitig Akupunktur... Darüber hinaus gibt Dr. Blank einem die Möglichkeit, bei Fachärzten in der Region zu hospitieren. Ich habe so z.B. jeweils einen Tag bei einer Kinderärztin, einem Rheumatologen, einem Orthopäden, einem Onkologen, einem Nephrologen und einem Kardiologen hospitiert.

Wir hatten in der ersten Woche das Glück, dass gerade das Projekt der "exzellente Winter" lief! Alle die noch die Möglichkeit haben, eine Famulatur zu absolvieren, sollten sich darüber wirklich informieren. Es ist ein wirklich tolles Projekt und wir konnten an den Teachings mit teilnehmen. Dadurch sind wir z.B. nochmal in den Genuss von einem EKG Kurs, einer Diabetes Schulung und Kursen zum körperlichen Untersuchen an Kindern gekommen. Zudem konnten wir per Video am PJ-Studentenunterricht der Uni Erlangen teilnehmen!

Neben den ganzen Teachings wurden wir uns aber auch immer mit Dr. Blank einig, was den Freizeitausgleich anging! So konnten wir den Bayrischen Wald wirklich super toll erkunden - von wandern, rudern, Bogen schießen, Yoga ist hier wirklich alles möglich! Von Vorteil ist sicherlich ein Auto oder Fahrrad.

Zum Finanziellen sei noch gesagt, dass die Praxis nicht im deutschen Hausärzte Verbund ist, weswegen diese das Tertial zu unsere Zeit leider nicht gefördert haben. Die Praxis stellt jedoch eine kostenlose, wunderschöne Wohnung direkt auf dem Kirchberg, sodass man zumindest keine Mietausgaben hat.
Bewerbung
Am besten vorab bei Mandy (Emailadresse auf Homepage) einen Platz reservieren. In der Regel sollte man einen Tag Probearbeiten. Die offizielle Bewerbung läuft dann über das PJ-Portal - Uni Erlangen.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1