Vorab muss man sagen, dass ich vermutlich einfach zu einer sehr ungünstigen Zeit mein Tertial im Eli absolviert habe.
Das Krankenhaus steckte mitten in einer Insolvenzkrise und der Krankenhausalltag war geprägt von Entlassungen mit daraus resultierendem Personalmangel. Die einzelnen Stationen wurden aus Kostengründen zusammengelegt, sodass man den ganzen Tag damit verbrachte, seine Patienten in irgendwelchen gemischten Patientenzimmern zu suchen.
Die Assistenzärzte, die ich kennengelernt habe, waren alle sehr nett.
Dennoch herrschte zwischen den beiden Abteilungen der Inneren sehr schlechte Stimmung, was Sich zum Teil sehr unangenehm in den Frühbesprechungen äußerte.
Vor allem in der Gastro war das Arbeitspensum enorm. Teilweise war ein Assistent komplett alleine für Station, Notaufnahme und ZPA zuständig, während die Oberärzte den ganzen Tag in der Funktion verbrachten. Somit blieb keine Zeit für Studenten, um irgendetwas gezeigt oder erklärt zu bekommen.
Mein Tag bestand wirklich nur aus BEs und Briefen. Den einzigen Patientenkontakt hatte man eigentlich nur, wenn man mal bei der Visite mitlaufen konnte - aber in der Regel war dafür keine Zeit.
Zum Teil musste ich auf Grund des Personalmangels nicht nur für die Innere sondern auch noch für die Geri im Haus Blut abnehmen, was dann wirklich den ganzen Vormittag eingenommen hat.
Wenn man eigene Patienten betreuen wollte, funktionierte das leider auch nicht, da die Stationsärzte täglich wechselten und auf Grund des enormen Zeitdrucks lieber schnell alles alleine erledigten.
Wenn der Studentenunterricht einmal stattfand, war dieser eigentlich nicht schlecht. Doch leider fiel dieser sehr häufig aus.
Alles in allem habe ich während meiner Zeit im Eli nichts gelernt und kann wirklich keinem empfehlen dort sein PJ zu absolvieren, solange in diesem Krankenhaus nicht ein bisschen Normalität eingekehrt ist.
