Ich hatte eine gute Zeit in Langnau. Leider ist der Chefarzt keine vorbildliche Führungsperson: er kritisiert nur (auch wenn es nichts zu kritisieren gibt) und ich habe ihn in meiner Zeit nicht ein Mal ein Lob aussprechen hören. Viele AssistentInnen haben regelrecht Angst vor ihm, weil sie wissen, dass sie bei ihm nur Fehler machen können. Das fand ich unglaublich schade, da der Rest des Teams sympathisch, nett und immer hilfsbereit ist.
Als Unterassistent darf man arterielle BGAs machen (venöse Blutabnahmen macht in der Schweiz die Pflege), Schellong-Tests, MMS, Biopsien, Ultraschalluntersuchungen, EKGs interpretieren, etc., je nachdem was man sich zutraut. Die AssistenzärztInnen und OberärztInnen sind immer da wenn man Fragen hat. Leider kommt die Lehre im Alltag etwas zu kurz. Wenn einem nicht dauernd Fragen einfallen, wird einem selten etwas erklärt.
Sehr gut sind die Weiterbildungen dreimal pro Woche: ein Vortrag von einer Expertin, ein Journalclub, ein Vortrag von einer Assistenzärztin oder eine Fallvorstellung von einer Assistenzärztin. Dazu gibt es einmal pro Woche eine Skillsveranstaltung, in der es um Praktisches geht.