In der UCH wird jeder PJ auf eine Station und einem Oberarzt zugeteilt, mit denen man dann in den OP, Sprechstunden etc. gehen soll. Die OAs nehmen ihre Aufgabe sehr unterschiedlich ernst. 2 Wochen rotiert jeder in die Notaufnahme, hier sind dann immer 2 PJs eingeteilt. Je nach Assistent kann man hier recht selbstständig arbeiten, das hat Spaß gemacht!
Wir waren nur 6 PJlerinnen, zusammen mit der VTG auch nur 9, das sind sehr sehr wenige für die Abteilung. Es gibt immer einen Nachtdienst von morgens bis 0 Uhr und auch am Wochenende sollte jemand da sein. Dafür bekommt man einen Tag frei und 50 Euro. Mit nur 9 Leuten war das für die WE recht schwer umzusetzten. Außerdem waren dann natürlich meistens nur 3-4 Leuteauf Station und damit für Blutentnahmen, Verbandswechsel und OP zuständig, so dass regelmäßig nicht alle OPs besetzt wurden, weswegen es zu einer kleinen Auseinandersetztung mit der Leitung kam. Hier waren sie aber dann doch einsichtig, dass das keine böse Absicht unsererseits war, was uns alle postiv überrascht hat!
Ansonsten gilt - wie überall - wie man in den Wald hinein schreibt, so schallt es auch heraus. Wenn man sich interessiert zeigt haben die OAs in den Sprechstunden auch große Motivation einem etwas beizubringen, Meistens darf man zuerst alleine zum Patienten gehen, schonmal untersuchen, besprechen oder vorstellen und geht dann gemeinsam nochmal rein. Da lernt man auch viel! Also morgens schnell die Blutennahmen machen, mit der Pflege anfreunden, damit die die Verbände wechseln und Drainagen ziehen & dann ab in die Poliklinik :)
Auch im OP... wer nett ist und Fragen stellt kriegt auch Erklärungen und darf mal selbst Hand anlegen. Insbesondere der Chef ist da sehr nett. Alle Ärzte freuen sich, wenn man sie fragt ob man mit in ihre OP darf. Dann bekommt man auch direkt mehr Aufgaben, als wenn man zugeteilt wurde. Und es ist eine Uniklinik... es gibt wirklich coole OPs!
Ein Tipp für die Chirurgie / OP allgemein: wenn blöde Spüche kommen, ruhig mal kontern, das ist hier akzeptiert. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl erwünscht ;)
Das Team ist sehr nett, untereinander haben eigentlich alle (mit Ausnahme des Chefs) ein freundschaftliches Verhältnis, so dass die Atmosphäre trotz hoher Arbeitsbelastung und naja, dass es Chirurgie ist, wirklich gut ist!
Insgesamt war ich positiv überrascht. Ich bin froh, Unfallchirurgie hier gemacht zu haben. An manchen Tagen flucht man natürlich, aber je länger ich da war, desto mehr Spaß hat mir die Zeit gemacht.
