Ich kann die hier berichteten Vorerfahrungen mit dieser Abteilungen glücklicherweise nicht bestätigen. Ich wurde herzlich aufgenommen und meine Arbeit gewertschätzt. Pflege, Ärzte, OTAs, Hebammen waren größtenteils sehr freundlich und hilfsbereit. Ja ich musste jeden Tag Blut abnehmen, jedoch wurde ich regelmässig von den Assistenzärzten dabei unterstützt, und unter Tag wurde ich nur selten für eine Blutabnahme angerufen. Kam dies vor, waren alle immer sehr dankbar und haben dies auch gezeigt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sowohl im Kreißsaal also auch auf Station und in den Ambulanzen selbstständig mitarbeiten und untersuchen darf. Es ist aber durchaus so, dass einem dies nicht auf dem Silbertablett serviert wird, sondern man sich engagieren und auch nachfragen muss. Im OP war das Klima stehts freundlich und als PJler darf man viel nähen, bei Laparoskopien assistieren und abhängig vom Operateuer auch andere kleine Tätigkeiten selbst durchführen. Es wurde mir stets das Gefühl gegeben, dass ich eine Hilfe bin und dies geschätzt wird. Im Kreißsaal waren alle sehr nett insbesondere die Hebammen, alle haben einem viel erklärt und gezeigt. Ich durfte regelmäßig bei spontanen Entbindungen und Sectios dabei sein. Bei Sectios ist man 2. bzw. 1. Assistenz. Die U1 Untersuchungen der Neugeborenen durfte ich zunächst unter Aufsicht und später auch alleine durchführen. Auf der Wochenbettstation durfte ich selbständig Abschnitte visitieren, bei Fragen oder Unklarheiten hatte ich jederzeit einen Ansprechpartner. Auf den anderen Stationen konnte ich auch regelmäßig bei Visite dabei sein. Gab es etwas besonders spannendes, haben die Assistenten zum Teil extra gewartet bis ich mit meinen Blutentnahmen fertig bin, damit ich dabei sein kann. Ich durfte viel transvaginal und transabdominal sonografieren (Fetometrie, Cervixmessung, etc.) und habe dabei viel gelernt. In den Ambulanzen durfte ich eigene Patientinnen sehen, welche ich dann zusammen mit einem Assistenzarzt besprochen habe. Als rund um hat das PJ sehr dem entsprochen was ich erwartet und mir gewünscht habe.
Einziger Negativpunkt für mich war, dass es keinen speziellen PJ-Untericht gab. Den allgemeinen Unterricht des Krankenhasues konnte man aber zu jeder Zeit besuchen. Es haben sich jedoch regelmässig Assiszenten und OÄ Zeit genommen mir Dinge ausführlich zu erklären, wenn ich nachgefragt habe.