PJ-Tertial Gynäkologie in Marienhospital Osnabrueck (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
C5/C6/Kreißsaal
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Mein PJ-Tertial in der Gyn/Gebursthilfe am MHO hat mir insgesamt extrem gut gefallen.
Im Vorfeld war ich etwas besorgt, da von der Internetseite ersichtlich war, dass hier außer dem Chefarzt Dr. Menke ein rein weibliches Team arbeitet - meine Angst vor eventuellem Zickenkrieg erwies sich aber schnell als unbegründet. Ich wurde sehr herzlich in Empfang genommen und mir wurde alles gezeigt.
Die Abteilung teilt sich auf in eine gynäkologische und eine geburtshilfliche Station sowie den Kreißsaal. Ich konnte mir aussuchen, wo ich gerne mitarbeiten wollte und habe meistens ein- oder zweiwöchentlich oder nach Absprache mit einer zeitweise mit mir gemeinsam anwesenden PJlerin gewechselt.
Grundsätzlich gab es keine Situationen, von denen man als Student ausgeschlossen wurde, den Patienten gegenüber stellten die Assitentinnen mich auch immer als "Kollegin" vor.
Zu meinen Aufgaben auf Station gehörten z.B. die Betreuung der Patientinnen, Führen der Gespräche während der Visite und deren Dokumentation, Vorstellung der Patienten bei der Oberarzt/Chefarztvisite, das Schreiben von Arztbriefen, die jedoch häufig schon von der Stationssekretärin vorbereitet wurden, Assitenz/Durchführung von Zwischen- und Abschlussuntersuchungen (Ultraschall, Wundkontrollen, körperliche u. vaginale Untersuchungen). Hierbei fühlte ich mich zu keinem Zeitpunkt alleingelassen, sondern war immer mit einer Ärztin zusammen bzw. konnte jederzeit fragen.
Blutabnahmen wurden grundsätzlich von den Schwestern gemacht, die Ärzte und dann auch ich als Studentin waren die zweite Linie, wenn die Schwestern keinen Erfolg hatten, das Legen von Zugängen war ärztliche bzw. meine Aufgabe, auch beim Anstechen von Ports für Chemotherapie konnte ich assistieren bzw. dies selbst machen. Auf der Wochenbettstation kamen hierzu noch die Abschlussuntersuchungen und -gespräche und deren Dokumentation.
Im Kreißsaal konnte ich beispielsweise bei Geburten mithelfen, bei Aufnahme mituntersuchen/Blut abnehmen/Zugänge legen, viele Ultraschalluntersuchungen bei den Schwangeren machen, bei Nähten assistieren oder Geburten dokumentieren.
Im OP war ich teilweise fest eingeteilt, wenn eine zweite Assistenz benötigt wurde, ansonsten war es immer möglich, als zweite Assistenz mit zu den Kaiserschnitten zu gehen. Mit der Zeit durfte ich auch häufiger als erste Assitenz an den Tisch, z.B. bei Kaiserschnitten oder zur Kameraführung bei laparoskopischen OPs. Die Hautnaht war fast immer meine Aufgabe, egal, ob ich erste oder zweite Assitenz war. Das Team im OP war ebenfalls sehr nett (die üblichen Verhaltensregeln mit Vorstellen bei jedem usw. sollten ja selbstverständlich sein).
Außerdem gibt es noch eine Gyn-Ambulanz, in der die Oberärzte Sprechstunden anbieten (Geburtsplanung, Onko, Urogyn), außerdem machen hier zwei niedergelassene Frauenärztinnen pränatale Feindiagnostik. Auch hier kann man jederzeit zugucken, ich war allerdings meistens auf der Station oder im Kreißsaal.
Zu guter Letzt fallen auch in der ZNA immer mal wieder Patientinnen an, hier war ich ebenfalls manchmal dabei und habe bei Anamnese, Untersuchung usw. assistiert.
Die Stimmung in der Abteilung war insgesamt sehr gut, die Assistenten unterstützen sich gegenseitig, wenn einer die Arbeit auf der Station erledigt hat und die Oberärztinnen waren gut ansprechbar bei Fragen und Problemen.
Direkt am ersten Tag habe ich ein Telefon bekommen, sodass ich zum Beispiel zum gemeinsamen Mittagessen immer angerufen werden konnte. Die Teilnahme an Diensten mit entsprechendem Freizeitausgleich war freiwillig möglich, ansonsten war aber auch der Umgang mit Fehlzeiten, wenn man mal einen Tag frei brauchte oder freitags früher Feierabend machen wollte, sehr entspannt.
Insgesamt ich mich in der Abteilung wie gesagt sehr wohl gefühlt, fühlte mich respektiert, Engagement wurde anerkannt und honoriert, ich fühlte mich zu keinem Zeitpunkt ausgenutzt und habe sehr viel gelernt.

Dienstbeginn in der Gyn:
Mo/Mi/Do 7:30 Uhr
Di/Do 7:00
Dienstende: 16:00 Uhr nach Ãœbergabe um 15:30 Uhr

Während des Tertials habe ich im Wohnheim gewohnt, hatte hier ein recht großes Zimmer mit eigenem Bad und eine Gemeinschaftsküche, die ganz gut ausgestattet war. Mir wurden 150€ für das Wohnheim berechnet, die von den 649€ Gesamtverdienst abzuziehen sind. Die Mitarbeiterin in der Verwaltung, die das Wohnheim organisiert, war nicht unbedingt super entgegenkommend (Schlüsselabholung erst am ersten Tag nach Dienstbeginn/Rückgabe am vorletzten Tag, sodass ich mir Übernachtungen organisieren musste), letztendlich funktionierte das aber auch alles. Ein Manko bzgl. des Wohnheims - das Internet kommt nur aus der Steckdose durchs Kabel.. aber auch das überlebt man.
Im Krankenhaus allgemein herrscht eine sehr angenehme Grundstimmung und auch die anderen PJler waren insgesamt ganz zufrieden. Zweimal pro Woche (Di + Do) ist PJ-Unterricht, den die Chefärzte und auch andere Abteilungen (Physio, Personalmanagement etc.) anbieten und der auch inhaltlich ganz gut ist.
Die Cafeteria ist auch gut, man kann entweder zum Mitarbeiterpreis essen oder ein Teil des monatlichen Geldes wird einbehalten, da mir die Verwaltung aber nicht genau sagen konnte, wie hoch der Betrag ist, sondern nur eine relativ hohe Summe geschätzt hat, habe ich das nicht wahrgenommen. Großartig ist jedenfalls der Kaffee (alle Kaffeegetränke für 1€, Tipp: nehmt die rechte Kaffeemaschine!).

Von mir ganz klar beide Daumen hoch, 5/5* für dieses PJ Tertial :-)
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
649
Gebühren in EUR
150

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1