Man darf wirklich viel sehen und sich eine Ahnung der Arbeit in Pädiatrie, Neonatologie, Kinderchirurgie aber auch Kinseranästhesie machen. Ein grosser Vorteil ist, dass Kinderchirurgie und Pädiatrie sind zusammen. Es gibt zwei unterschiedliche CA und Teams aber die Morgenrapporte sind zusammen, und wenn man in Kinderchirurgie Assistenz braucht fragt man die Medizinstudenten von Pädiatrie.
Das Blockpraktikum ist so organisiert:
2 Wochen auf der Station Pädiatrie (inkl. ein Tag nur mit der Pflege)
2 Wochen auf der Station Neonatologie (inkl. ein Tag nur mit der Pflege)
+ 1 Tag mit Kinderanästhesist
+ Studenten müssen im OPS helfen wenn nötig, und können jederzeit fragen, eine OP anzuschauen auch ohne sich zu waschen (wenn sie nichts anderes machen müssen)
(Die Wahlstudenten/PJer machen ungefähr das gleiche, aber sie sind nicht so auf einer Station aufgeteilt ich denke, sie arbeiten in Schichten und müssen in manchen Schichten nur im Notfall sein. Sie haben auch immer Nachtpikett im OPS, werden angerufen wenn man nachts Assistenz im OPS wegen einem Notfall braucht, aber das passiert nie).
AUFGABEN BLOCKSTUDENTEN
Wenn es keine spezielle Programme/Tage gibt, müssen die Blockstudenten nach dem Morgenrapport einen AA folgen, das heisst Visite auf der Station für fast den ganzen Morgen. Dann kann man den AA mit Papierkram/Telefonate helfen, oder z.B. Austrittsuntersuchungen der Patienten machen. Am Nachmittag geht man im Wochenbett um die Neugeborene zu untersuchen. Es ist eine sehr gute Gelegenheit um den Neugeborenen-Status zu üben, nach 1-2 Mal kannst du das allein machen und die AÄ schaut. Dann kann man jederzeit im pädiatrischen Notfall gehen und eine Hand geben, wenn auf der Station nicht viel los ist (es ist meist der Fall am Nachmittag), oder ein bisschen lernen im Büro.
Der Notfall ist für die schweizerischen Blockstudenten (4. Jahr) kein muss wie für die Wahlstudenten/PJer, man kann dort gehen und je nachdem wie sicher man sich fühlt kann man die Anamnese und Untersuchung vor dem AA machen und im System eintragen und dann der AA kontrolliert alles und sieht den Patient, oder man kann auch nur die Anamnese allein machen, oder (das machen die Blockstudenten am meisten) direkt mit dem AA gehen, er schaut wenn der Student macht Anamnese und Status, und dann er macht was fehlt.
Dann wie gesagt kann man jederzeit für eine OP angerufen werden (aber die Wahlstudenten haben die Priorität, wenn sie das machen wollen dann gehen sie und die Blockstudenten gehen nicht oder können nur schauen). Man kann auch freiwillig fragen, eine bestimmte OP zu sehen, aber das ist auch kein muss für die Blockstudenten in Pädiatrie, es hängt von der Interesse der Person an die Chirurgie ab. Am besten organisiert man sich am Tag vorher mit den anderen Block- und Wahlstudenten, man schaut die Liste der OPs, welche sind ohne Name der AÄ (das heisst, sie werden eine Studentin brauchen), oder welche OPs interessieren wen (auch nur zum schauen) und dann teilt man sich.
3 Morgen pro Woche haben die Kinderchirurgen die präoperativen Kontrollen, und die Studenten müssen die Patienten voruntersuchen. Es ist nur eine kleine Anamnese und ein normaler Status (die dann man im System eintragen muss) bevor die Patienten den Kinderanästhesist sehen und die OP mit dem Kinderchirurg besprechen, aber es ist eine sehr gute Gelegenheit um den pädiatrischen Status zu üben. Hier auch haben die Wahlstudenten die Priorität, und es ist kein muss für die Blockstudenten.
UNTERRICHT/ TEACHING
1 Mal pro Woche Unterricht mit einem LA. In meinem Monat gab es auch einen Nahtkurs für alle Medizinstudenten des Spitals
Insgesamt werden diese Praktika sehr gut geplant und die Studenten werden gut gefolgt, z.B. für Blockstudenten Bern: die AbAs werden jeden Mittwoch vorgeplant, am ersten Tag weiss man schon wann der Vortrag sein wird, es gibt einen Zwischenfeedback nach 2 Wochen.... und dann wie man im Programm sieht, kann man wirklich einen guten Einblick im Fach haben.
Sie haben einen starken Bildungsprogramm, jeden Morgen nach dem Morgenrapport (wenn es keinen Röntgenrapport gibt) hält jemand ein Referat über ein Thema.
TEAM
Sehr nettes und respektvolles Team, alle sind froh, Fragen zu beantworten. Es ist auch ein kleines Team, so alle kennen sich und kennen die Studente, z.B. man duzet die Chefärzte, alle essen am Mittag zusammen. Es gab nur eine AÄ die wirklich boshaft war, aber ich war mit ihr nur 2 Tage :)
SPRACHE
Biel ist eine zweisprächige Stadt (Deutsch/ Französisch), man sollte Kenntnisse der beiden Sprachen haben um mit den Patienten arbeiten zu können. Die Ärzte reden Deutsch, aber fast alle können auch gut Französisch.
! Alle im ärztlichen Team sind Schweizerdeutsche. Wenn dieser schweizer Dialekt für dich nicht sehr verständlich ist, sag es früh, frag am besten zu Beginn dass sie während der Rapporte und mit dir Hochdeutsch reden, das wird kein Problem für Ihnen sein, aber wenn du nichts sagst, werden sie auf Dialekt die ganze Zeit reden!