Ich habe den zweiten Teil meines zweiten Tertials im Kantonsspital absolviert. In den zwei Monaten, die ich dort verbringen durfte, habe ich sehr viel Eigenarbeit leisten dürfen. Tätigkeiten, die zur täglichen Arbeit gehörten waren insbesondere Eintritte zu verfassen (Kardiologie mehr als Pneumologie, dafür aber kürzere Fallvorstellungen dieser), hierzu gehörte, dass man den Patienten aufnahm, eine Anamnese durchführte, eine körperliche Untersuchung, den Eintrittsbrief verfasste und dann die Medikamentenanordnung für die Pflege bereitstellte, welche im Anschluss mit dem jeweiligen Stationsarzt besprochen und abgeklärt wurde. Im nachmittäglichen Rapport war es sodann die Aufgabe, seine Patienten vorzustellen. Bis zu dem Zeitpunkt erfolgte Untersuchungen waren hierbei wichtig zu wissen, um die Übergabe adäquat zu gestalten. Visiten (mit Dokumentation der Verläufe), Telefonate mit Hausärzten/Angehörigengespräche, Abnahme von arteriellen BGA und Bekundung dieser, sowie das Zuschauen bei Interventionen (wie in etwa Bronchioskopie, Herzkatheteruntersuchungen), aber auch fast tägliche Fortbildungen wie die Teilnahme am Journal Club, DIM-Seminar, Fall der Woche, Kardiologie-Lunch (mit Verpflegung), Infektion-Lunch (mit Verpflegung) und Gestaltung der kleinen Fälle, bei dem wir als Unterassistenten einen besonderen Fall mit einer Präsentation vorstellen durften, sowie der regelmässig erfolgte EKG-Kurs bildeten eine hervorragende Basisausbildung.
Neben der wirklich grosszügigen Unterrichtsgestaltung erfolgte jeden Tag das gemeinsame Mittagessen mit den Assistenzärzten, der stets mit einem Kaffeestopp abgerundet wurde.
Ausserdem gibt es zum Ein-und Austritt ein Gespräch mit dem Oberarzt, der auch sonst jederzeit verfügbar ist und zur Rat steht. Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass alle Ärzte jederzeit zuvorkommend waren, man war stets als Teil des Teams involviert und auch der Austausch mit der Pflege gestaltete sich jederzeit herzlich, offen und harmonisch. Die Kommunikation ist im Fokus, so auch mit den Patienten und den Angehörigen, was durch Respekt, Höflichkeit und Herzlichkeit ausgezeichnet wurde.
Nach den Rapports durfte ich meistens nach Hause gehen, teilweise blieb man länger, doch durfte hierbei auch weitere interessante Dinge erledigen. Und wenn es mal früher sein musste, so stellte sich dies auch nicht als Problem dar.
Das Spital bietet pro Monat 2 freie Tage zur Verfügung, die man zu Beginn mit dem Sekretariat abspricht.
Insgesamt kann ich nur sagen, dass ich die Zeit im Kantonsspital sehr genossen habe und wirklich sehr viel Wissen und Fähigkeiten erlernen konnte, sodass ich das PJ hier nur wärmstens empfehlen kann. Kritikpunkte fallen mir nicht ein.
Bewerbung
Ich habe mich per Mail 1 Jahr im Voraus beworben. Die Bewerbung erfolgte komplikationslos. Die zuständigen Beauftragten gehen auf alle Fragen ein, gerne auch per Telefonate, werden Unsicherheiten abgeklärt. Ein Bewerbungsformular, welches online zu finden ist, wird abgearbeitet. Ein kurzes Motivationsschreiben rundet die Bewerbung ab. Einige Wochen vor Antritt kommen dann die Unterlagen per Post, welche man ausgefüllt zurückschickt.