Ich war erst in der Kardiologie und dann in der Nephrologie. In der Kardio hatten alle Assistenzärzte schon einiges an Berufserfahrung, was auf Grund einer hohen Anzahl an Patienten und offensichtlicher Unterbesetzung bei den Assistenzärzten auch dringend notwendig war. Viele der Assistenzärzte waren sehr nett und haben mich auch viel machen lassen. Ich konnte auch schon was mitnehmen, allerdings blieb das Besprechen von Patienten auf Grund der hohen Schlagzahl häufig auf der Strecke. Von den Oberärzten hat man so gut wie nichts mitbekommen und ich fand es auch schade, dass es überhaupt nicht vorgesehen war mal im Herzkatheterlabor zuzugucken. Kardiologische Fortbildungen gab es keine einzige.
Ganz anders organisiert war die Nephrologie. Hier war der Arzt/Patienten Schlüssel besser. Es gab jede Woche Oberarztvisiten und regelmäßige Fortbildungen für die Assistenzärzte. Der Chefarzt der Nephrologie war auch der einzige im Haus, der regelmäßig Unterricht für die inneren-pj-Studenten gegeben hat. Es war kein Problem mal für einen Tag auf die Dialysestation zu gehen oder dem shunt Chirurgen über die Schulter zu gucken.