Ich hatte an mein Innere keine grossen Erwartungen, weil das absolut nicht mein Fach ist und ich das später nicht machen will. Dafür war ich ziemlich begeistert von diesem Tertial, so im Nachhinein war wahrscheinlich das Lehrreichste und angenehmste!
Allgemeines: Man muss 6 Pflichtdienste machen, 4 davon unter der Woche von 16-22 Uhr und 2 am WE von 9-19 Uhr. Dafür gibts einen Kompensationstag! Wenn man die rum hat, kann man die gleichen DIenste freiwillig machen und bekommt dann 10€/Stunde!
-Pro:
- die meisten Assistenzärzte in beiden Abteilungen sind MEGA nett und haben Bock auf ein Teaching und nehmen sich manchmal extra Zeit einem was total ausführlich zu erklären usw., und man arbeitet auf Augenhöhe!
- die Stimmung ist sehr entspannt. Wenn man mal nen Tag fehlen muss, aber keine Urlaubstage mehr hat, dann ist das schon okay, solange noch andere da sind und so, und wenn man mal früher gehen muss ist das normalerweise auch kein Problem
- offiziell ist die Arbeitszeit bis 16:30, aber man muss selten so lang bleiben, meistens kann man um 16 Uhr gehen bzw wird heimgeschickt mit Augenzwinkern
- man geht immer mit dem Team Mittagessen, das Essen ist okay und für PJler bisher gratis!
- man kann, wenn man Lust hat, auch eigene Patienten betreuen, die Assitenzärzte fragen schnell ob man ein eigenes Zimmer haben will. Dann macht man die Visite selbst, meldet Untersuchungen an, natürlich alles in Absprache, schreibt den Brief usw.
- man kann auf dem NEF mitfahren, wenn der Platz frei ist, und die meisten Notärzte sind echt nett machen auch viel Teaching (man bekommt sogar die Kleidung dafür geliehen)
- man kann auch auf die Intensivstation für ein paar Wochen, wenn man Lust hat (muss aber nicht)
- man arbeitet auch viel in der Notaufnahme mit wo man selbstständig Patienten sehen und dann dem Assistenten vorstellen kann
- in der Gastro kommt man viel in die Funktion! Bei Gastros/Kolos und ERCPs wird man zum Sedieren dazugerufen und je nach Oberarzt bekommt man auch viel erklärt!
Contra:
- besonders auf der Karido muss man schon viele Nadeln legen und viel Blut abnehmen. Es gibt zwar Stationsassistentinnen, aber die schaffen meistens nicht alles und Nadeln legt nur eine davon.
- es ist ein kleines Haus, dh man sieht natürlich eher so die Klassiker der Inneren und keine krassen Spezialfälle. Es gibt ne Kardio und ne Gastro, aber keine Spezialabteilungen. Klappen werden hier zB auch nicht gemacht.
- besonders in der Kardio kommt man nicht wirklich in die Funktion, also Echo usw. Da ist man auf der Station stark eingespannt, und die Oberärzte sind nicht ganz so entspannt wie auf der Gastro. Die Assistenten kommen da aber auch nicht wirklich hin.
- der Kontakt zur Pflege ist nicht so gut. Sehr viele Pfleger haben keine Lust auf die PJler und sehen die eher so als Blutentnahmeknechte, und man wird von der Pflege schon häufig mal angepampt. Keine Ahnung warum, aber man bekommt schon den EIndruck, dass viele gerne den Frust an uns auslassen.
Unterm Strich kann ich Schwetzingen sehr empfehlen, wenn man mit einem kleinen Haus für Innere zufrieden ist. Das Ärzteteam ist grossteils super und ich habe wirklich viel über die Basics der Inneren gelernt! Ausserdem waren wir gut besetzt und eine coole Gruppe an PJlern, die zusammengehalten haben und deshalb war es super angenehm und hat Spass gemacht.
