PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kreiskrankenhaus Rotenburg an der Fulda (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
A5, C5, A6
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Mein PJ-Tertial in der Chirurgie des KKH Rotenburg a. d. Fulda war mit Abstand mein Bestes im gesamten PJ. Ich wurde vom ersten Tag bis zum letzten Tag perfekt eingebunden. Die Assistenzärzte sind alle sehr freundlich und bemüht viel zu zeigen und zu erklären. Selbst wenn mal nicht so viel Zeit ist, hat man nie das Gefühl auf taube Ohren zu stoßen oder dass man nicht erwünscht ist. Außerdem gibt es immer was zu tun und man lernt schnell neue Fähigkeiten (Sono, Nähen etc.) dadurch, dass man oft angeleitet wird Neues auszuprobieren. Es gibt ein Tumorboard und die Kooperation zwischen den verschiedenen Abteilungen innerhalb des KKH ist sehr gut, was einem immer die Möglichkeit gibt Wissen zu vertiefen und mal über den Tellerrand zu schauen.

Ein großer Vorteil dieses relativ kleinen Hauses ist es, dass alles sehr familiär ist. Pflege und Ärzteschaft kennen einander sehr gut und haben alle einen sehr kollegialen, oft freundschaftlichen Umgang. Überhaupt kann ich von der Pflege auf allen Stationen nur sagen, dass sie immer sehr freundlich und hilfsbereit waren. Keiner hat jemals versucht mich als PJler zum Blutabnahmedienst oder zum VVK-Leger zu degradieren. Ganz im Gegenteil gerade auf Station wird man oft nach der eigenen Meinung zu Patienten gefragt und profitiert dann auch schon mal davon zumindest einen Vorschlag für das weitere Procedere einzubringen (natürlich entscheidet am Ende der Oberarzt ;))

Noch ein Vorteil dieses "kleinen" Hauses ist, dass das Spektrum der Chirurgie sehr breit ist. Hier wird Chirurgie in allen ihren Facetten praktiziert und gelehrt. Und wenn ich sage alle, dann meine ich ALLE. Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie werden von einer großen Abteilung bedient, dementsprechend variable sind die Patienten und die Krankheitsbilder in der Notaufnahme und auf Station. Ich hab viel über Untersuchungsmethoden gelernt - von der körperlichen Untersuchung bis zum Fast-Sono. Außerdem werden hier keine "Kolibris" behandelt, fast alle Krankheitsbilder sind häufig und im Krankenhausalltag dementsprechend relevant (auch für diejenigen, die vielleicht nicht unbedingt Chirurgie als Berufswunsch in Erwägung ziehen).

Die operative Versorgung der Patienten geschieht auf hohem chirurgischen Niveau, was ich den wirklich kompetenten Oberärzten (Dr. Kames, Dr. Schmidt, Dr. Schöffel und Dr. Quarchie) und dem Chefarzt (Dr. Oechsner) wirklich hoch anrechnen muss. Man bekommt von er Uni oft den Eindruck vermittelt, dass peripherer Häuser auf geringerem Niveau arbeiten, aber das ist hier nicht der Fall. Natürlich hat ein kleineres Haus eine konkretere Spezialisierung, in diesem Fall Hernienchirurgie und Colon-/Rektumchirurgie, aber das bedeutete nicht, dass deshalb das Niveau insgesamt schlechter ist.
Ich für meinen Teil habe viel gelernt im OP in Rotenburg. Bei kleinen und großen Eingriffen durfte ich immer assistieren und wurde auf dem OP-Plan sogar extra eingeteilt. Fragen waren immer erwünscht und wurden gerne und ausführlich beantwortet. Nach einer Eingewöhnungszeit durfte ich auch Nähen und Kamera führen bei laparoskopischen Eingriffen.
Was die sonstige OP-Erfahrung und Betreuung angeht ist Rotenburg exzellent. Die OTAs sind ebenfalls super nett. Es wird ihrerseits sehr auf Hygiene geachtet und was das angeht sollte man sowieso immer auf die OTA hören, dann ist man nicht nur auf der sicheren Seite, sondern man lernt auch eine Menge über Abdecken und chirurgisches Abwaschen und wie das ganze Instrumentar heißt.
Auch die Anästhesie lässt einen immer mal auf die andere Seite der Abdeckung schauen. Einleitungen und Ausleitungen können immer angeschaut werden und natürlich darf man auch mal helfen, wenn Interesse besteht.

Alles in allem kann ich jedem ein chirurgischen Tertial Rotenburg nur empfehlen. Man wird super betreut, gut ausgebildet und gefordert. Ärzte und Pflege sind fachkundig und freundlich, und man geht jeden Morgen gern auf Station. Ich hoffe, das hilft euch allen weiter und würde mich echt freuen, wenn ein paar von euch ein Tertial in Rotenburg in Erwägung ziehen.
Bewerbung
Eine Bewerbung erfolgt über die Phillips-Universität Marburg-Gießen. Aber ich hab das KKH Rotenburg auch persönlich angeschrieben, dafür eignet sich die Personalabteilung ( Frau Karla Krause-Heid). Man braucht nicht viel Vorlauf, allerdings sollte man wenn man einen Unterbringung im Schwesternheim wünscht schon ein wenig früher anfragen, damit auch was frei ist.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Gipsanlage
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
415,00€
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07