Allgemein- und Viszeralchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädie/Unfallchirurgie, ZNA
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Ich habe in Rissen mein erstes Tertail gemacht und es war ein sehr schöner Einstieg ins PJ. In der Chirurgie soll man theoretisch 50% der Zeit in der ACH und 50% in der UCH verbringen. Rotationen in die Wirbelsäulenchirurgie und die ZNA für ein paar Wochen sind aber nach Absprache immer möglich und lohnen sich auch. Es gibt alle zwei Wochen einen Studientag (also 8 im Tertial, die man sammeln und auch zusammen nehmen kann - ich habe z.B. mit Studientagen die gesamten Weihnachtsferien bis 06.01. frei gemacht). Die Teams auf Station sind großteils sehr nett, insbesondere die Assistenzärzte nehmen einen gerne an die Hand, erklären und lassen einen auch mal EKs anhängen oder ähnliches.
Es findet 4 x pro Woche Unterricht statt: einmal Innere, einmal Chirurgie, einmal EKG (der ganz besonders gut ist) und einmal eins der "kleinen Fächer", die im Haus sind (z.B. Psychiatrie, Radio, Labor), für die PJler aus allen Abteilungen zusammen. Alle Ärzte achten darauf, dass man auch wirklich zum Unterricht gehen kann. Genauso wird immer Zeit zum Mittagessen (und in der UCH auch für eine Frühstückspause) eingeräumt und man kommt öfter mal früher nach Hause.
Das Haus liegt vielleicht nicht im attraktivsten Teil von Hamburg, ist aber ganz gut mit Öffis angebunden, sodass man gut auch woanders wohnen kann. Dadurch dass es ein kleines Haus ist, findet man sich schnell zurecht und kennt auch die Ärzte aus anderen Abteilungen.
Grundsätzlich wird man als PJler in den normalen Alltag mit einbezogen, also Frühbesprechung, Visite, Blutentnahmen (leider relativ viel) und was im Tagesverlauf noch anfällt. Im OP ist man nicht besonders oft eingeteilt. Es operieren überwiegend die Oberärzte und da z.B. in der ACH viel laparoskopisch gemacht wird, kann man meistens nicht wirklich viel mithelfen. Ich persönlich fand das schade, weil ich Chirurgie toll finde. Aber für den einen oder anderen ist das sicher ein Pluspunkt ;). Ansonsten gibt es noch eine Wundambulanz. Da kann man mit den beiden Pflegekräften dort mitlaufen, einiges über Versorgung von speziellen und chronischen Wunden lernen und selbst Duplexuntersuchungen machen. Meine MitPJlerin und ich wurden in unserer Zeit in der ACH auf die Weihnachtfeier eingeladen und auch auf einen Wochenend-Nahtkurs für laparoskopisches Nähen (auf dem wir uns zwischen lauter Fachärzten etwas fehl am Platz gefühlt haben, aber war eine Erfahrung...).
Insgesamt kann man sagen, dass es ein angenehmes und entspanntes Tertial war, in dem ich einiges gesehen habe. Die Bedingungen sind super was Unterricht und Freizeit angeht. OP-Zeit hätte ich mir persönlich mehr gewünscht. Mittlerweile würde ich mir wohl auch mehr Eigenverantwortung wünschen und weniger "nur nebenher laufen", für das erste Tertial war das aber genau richtig.