Allgemeinchirurgie:
- man hat nicht viele eigene Aufgaben (Visite vorbereiten, Berichte schreiben)
- je nach Assistenzarzt darf man auch mal einen eigenen Patienten betreuen (am besten aktiv fragen)
- OP: ich wurde fast täglich in den OP gerufen. Die Operationen waren mal interessant zu sehen, meistens hat man Haken gehalten, ab und zu durfte man am Ende beim Zunähen helfen. Wenn man mal bei einer OP zuschauen wollte, konnte man immer fragen, manchmal schreiben sie einen auch gleich als Assistenz am Tisch dazu. Je nach Operateur wurde auch immer mal wieder die Anatomie abgefragt ;)
- Fazit: OP war interessant, Station eher langweilig, weil man meistens nur einem Assistenzarzt hinterherdackelt und nicht viel machen kann
Ortho/Unfallchirurgie:
- auf Station ist man eher nur eine bessere Schreibkraft (Medikamente eintragen, Einverständniserkärungen für Studien einholen), der Lerneffekt war gleich null. Auf Visite ist man nur zum Diktieren mitgelaufen und die konnte sich je nach Assistenzarzt bis zu 4h ziehen...
- im OP hat man meistens irgendwas gehalten, am Ende durfte man mal beim Zutackern helfen. Manchmal stand man aber auch einfach nur unnötig steril rum und hat nichts gemacht.
- am Nachmittag konnte man in die Sprechstunde gehen, wenige Ärzte haben auch mal gerne was erklärt und Teaching gemacht, ansonsten saß man einfach nur daneben.
- Fazit: die Stationsarbeit ist extrem frustrierend, meistens hat man früh Schluss gemacht und lieber die Freizeit genossen
Notfall:
- beste Rotation! Hier darf man endlich mal selbstständig was machen!
- Aufgaben: Patienten aufnehmen, untersuchen, Verordnungen und Anmeldungen machen, ganz viel selbstständig Nähen, unter Anleitung Abszesse spalten, Finger unter Lokalanästhesie reponieren, Bedside-Sono, Notfallbericht schreiben, Stationsverordnungen machen
- eigentlich darf man alles machen, was auch ein Assistenzarzt macht. Entweder bespricht man den Fall kurz mit dem Assistenzarzt oder gleich direkt mit dem Oberarzt.
- die Assistenten sind meist alle bemüht einem was beizubringen oder einen anzuleiten, wenn man z.B. noch nie genäht hat. Danach darf man relativ schnell alle Aufgaben selbstständig erledigen.
- Fazit: hier konnte man sehr viel lernen, selbstständig arbeiten und sich die nächsten Schritte überlegen. Die Rotation hat wirklich das Tertial gerettet und Spaß gemacht!
Organisatorisches:
- man hat in der Zeit 2-3 Pikettdienste, in denen man 24/7 Rufbereitschaft hat. Unter der Woche kann es ab und zu vorkommen, dass man am Nachmittag/Abend in den OP gerufen wird. Am Wochenende muss man meistens auf dem Notfall helfen. Für die zwei Wochenendtage bekommt man zwei Tage frei.
- man hat in der Zeit 7 Urlaubstage, die nicht als Fehltage gezählt werden
- Neu! Ab September soll ein fixer Wochenenddienst auf dem Notfall eingeführt werden. Das heißt ein Student übernimmt den Frühdienst am Samstag/Sonntag und der Pikettdienst muss fix in den Spätdienst am Wochenende. Der Pikett bekommt wie gewohnt zwei Tage frei und der Student, der den Frühdienst am Wochenende übernimmt bekommt auch zwei Tage im Anschluss frei.
- das Wohnheim ist okay, aber wirklich spärlich in der Küche eingerichtet. Man muss sich eigentlich alles selbst mitbringen (Töpfe, Pfanne, Teller, scharfe Messer). Momentan renovieren sie die Zimmer, aus denen Leute ausgezogen sind.
- die Äquivalenzbescheinigung für das PJ bekommt man gegen eine Gebühr von 50 Franken von der Uni Bern. Ein schweizer Konto muss man sich nicht einrichten, das Gehalt wir in Bar ausgezahlt und Überweisungen kann man am Postfinance-Schalter in Solothurn machen.
Freizeit:
- Top! Solothurn hat im Sommer viel zu bieten und ist wunderschön. Auf der Mauer an der Aare sitzen jeden Abend viele junge Leute, am Wochenende sind meistens kleine Konzerte. In der Aare kann man super baden oder man besorgt sich ein Schlauchboot/Schwimminsel und lässt sich damit treiben. In Solothurn und Umgebung kann man natürlich auch traumhaft wandern.