Im Allgemeinen war das Innere-Tertial besser als erwartet. Es steht und fällt jedoch- wie so oft- mit den Ärzten, denen man zugeteilt ist, denn da gibt es große Unterschiede. Ich hatte durchweg Glück :).
Die Innere in AB setzt sich zusammen aus der Gastro, Onko und Kardio (plus aktuell noch Rhythmo, da der Rhythmo-Chef jedoch Ende des Jahres geht, ist noch nicht klar, wie es mit der Abteilung weitergehen wird). Man sollte jeweils 8 Wochen in der Gastro/Onko und Wochen in der Kardio sein, je nach Anzahl der PJler ist diese Einteilung aber auch indivduell anpassbar. Zusätzlich sind Rotationen auf die MITS oder ZNA möglich.
Allgemein kann man sagen, dass die Stimmung in der Gastro/Onko deutlich besser ist als in der Kardio. Die Arbeitszeiten sind dort auch etwas entspannter, während man in der Kardio auch mal etwas länger bleiben muss, weil man dort Infusionen (Antibiosen und Torem) anhängen muss, weil das die Pflege dort wohl seit Jahrzehnten nicht macht. Das ist ziemlich ärgerlich, weil man so z.B. teilweise Fortbildungen verpasst und man am Ende des Studiums natürlich gerne mehr machen möchte, als der Infusionen-Dienst zu sein. Die Lehre ist aber generell ziemlich gut- viele Assisstenten sind sehr erklärungsfreudig und ausnahmslos sehr nett. Mittagessen findet in der Gastro immer im Team nach der Mittagsbesprechungum ca. 13 Uhr statt, in der Kardio geht man je nach Arbeitslast der Ärzte auch mal alleine essen, aber es klappt wirklich immer, dass man eine Pause machen kann.
Die Fortbildungen finden regelmäßig in verschiedenen Fächern (Pädiatrie, Anästhesie, Hämato-Onko, Gastro, Kardio, Neuro, Neurochirurgie, Gyn, Päd, Unfall-/Allgemeinchrirugie) statt- im Sommer fielen sie leider aufgrund von Urlaub etc. häufiger aus und Kardio hat während meines tertials sogar nur einmal statt gefunden. Die Teilnahme ist natürlich freiwillig, aber man schafft es fast immer zu allen Fortbildungen zu gehen, wenn man denn möchte.
Zur Ãœbersicht:
Pro:
- man darf sehr viel Praktisches tun (Aszites-, Pleurapunktionen, arterielle BGAs, Sono)
- besonders toll fand ich die Stimmung auf der B02, da ist die Pflege super nett und kompetent!
- interessante Fortbildungen
- Möglichkeit in alle Funktionsabteilungen mitzugehen (Endoskopie, Herzkatheter, Sono, EPU-Labor...)
-Blutentahmedienst übernimmt die BEs und VVKs, man muss daher nur bei Patienten, die z.B. bei einer Untersuchung waren oder neu auf Station aufgenommen wurden, noch BEs machen bzw. natürlich VVKs legen, wenn eine "neue Nadel" gebraucht wird
- Mittagessen immer möglich und verhältnismäßig gut (der Speiseplan ist online einsehbar und rotiert alle vier Wochen)
- schöne Lage des KH im Wald. Gut zu erreichen mit dem Rad (geht halt relativ steil den Berg hoch, aber nachmittags dafür nur bergab ;-)). Ansonsten fahren die Buslinien 12 und 16 direkt bis vor den Klinikeingang
- aktuell noch ein Studientag pro Woche, (allerdings nur inoffiziell ;das heißt, das kann sich jederzeit ändern)
Kontra:
-Arbeitslast in der Kardio
-Stimmung auf der Kardio
-Kontakt zur Pflege in der Kardio
- Fortbildungen in Allgemeinchirurgie und Kardio/Gastro fielen sehr oft aus
-keine Umkleiden/Spinde für PJler, man zieht sich in den Arztzimmern um
- sehr altmodische Dokumentation: es gibt keine digitale Akte/Kurve, alles wird von Hand eingetragen, was dazu führt, dass zwischen Pflege und Ärzten der Kampf um die Kurven ausbricht und man ständig den Kurven hinterher rennen muss, wenn man z.B. Briefe schreiben will oder dass man Einträge nicht lesen kann
- Mieten in AB verhältnismäßig hoch, aufgrund der Nähe zu Frankfurt
Fazit: insgesamt ein gelungenes Tertial, würde Innere nochmal in AB machen