PJ-Tertial Innere in Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen (5/2019 bis 9/2019)

Station(en)
Rheuma, ZNA, Gastroenterologie, Intensiv
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Rheuma:
Erstes Tertial, erster Tag, erstmal überfordert. Direkt ging es in die Diagnostik-Hochburg. In den ersten beiden Wochen herrschte leider ein Assistenzärzte-Mangel, sodass Tim, der zuständige Assistenzarzt, und ich allein auf Station die Runden drehten. Trotz stressigem Stations-Alltag und einer super unerfahrenen PJlerin an den Hacken, schaffte Tim es, mir sämtliche Fragen zu diesem Fach zu beantworten, mir die wichtigsten Handgriffe im Betriebssystem zu zeigen und mir vor allem die Patienten zum Nadel-Legen bereitzustellen ;). Dank Tim hatte ich dann endlich die gröbsten Sachen raus. Die Patienten in der Rheuma würde ich als "speziell" bezeichnen, sowohl was die Komplexität der Krankheitsbilder als auch die Persönlichkeiten und Anforderungen angeht. Die wöchentlichen Oberarzt-und Chefarztvisiten haben einem nocheinmal die unglaublichen diagnostischen Möglichkeiten auf dieser Station vor Augen geführt. Von Standards wie Röntgen, Sono und Echo über CT und MRT bis hin zu Duplex der extrakraniellen Gefäße und den fancy Serologien/Blutkulturen wie Bartonella henselae : Hier ist einfach alles möglich und das auch noch sofort! Die Expertise der Oberärzte und auch des Chefarztes hat mich sehr beeindruckt. Vermutlich ist das von einer PJlerin im ersten Tertial schnell gesagt, dennoch hat mich das differentialdiagnostische und komplexe Denken über den eigenen Fachbereich hinaus im positiven Sinne überrascht.

ZNA:
Neuer Chef, neues Regiment. Die Morgenbesprechungen im Schockraum konnten sich da zeitweise bei längeren Monologen über Krankenhauspolitik und Krankenhausfinanzen schoneimal langziehen. Als neue PJlerin wird man ersteinmal kritisch beäugt, wovon man sich jedoch nicht abschrecken lassen sollte, denn die tauen alle relativ schnell auf. Ich war in meinen ersten beiden Wochen Anna (liebevoll auch "Wutti/Wuddi" genannt) zugeteilt. Besser hätte ich es kaum treffen können. Gemäß dem Motto learning by doing forderte sie mich und mein Selbstvertrauen schon das ein oder andere mal heraus ;). Sie brachte mich häufig dazu meine eigenen Entscheidung bezüglich mancher Patienten und Diagnostiken kritisch zu hinterfragen und so stieg die Lernkurve rasant an. Wichtigste Regel: Niemals die rosanen Viggos legen! Immer mindestens grün! ;) Hat man die Chance die ZNA mit Anna zu durchlaufen, so weiß man am Ende die Antworten auf die Fragen: Wie akut ist der Patient? Welche Diagnostik ist nötig? Welche Laborwerte brauche ich? Kann der Patient nach Hause gehen? Muss er stationär aufgenommen werden? Ist er überwachungspflichtig? Was sagt mir die BGA? Was sagt mir das EKG? Was schreib ich in den Anforderungsbogen? uvm. Ein weiterer unterhaltsamer Pluspunkt war, dass Anna selbst für ihre Facharztprüfung lernen musste und so konnten wir unsere Unwissenheiten bezüglich mancher Krankheitsbilder schmunzelnd austauschen (Die Thalassämie sitzt!) Ein klarer Vorteil in meiner ZNA Zeit war auch der Punktionsdienst mit Carolin, welche mich viele Pleura-&Aszitespunktionen machen ließ! :) Wie an meiner Schwärmerei zu erkennen, verbrachte ich in der ZNA die meiste Zeit meines PJ. Auch einige Nachtdienste führten einem den massiven Arbeitsumfang eines Assistenzarztes in der Nacht vor Augen. Ein Dank an dieser Stelle an Julia, mit der ich den anstrengensten und gleichzeitig unterhaltsamsten Nachtdienst verbringen durfte. Außer den hier erwähnten Assistenzärzten lernte ich natürlich noch viele mehr in der ZNA kennen und über alle lässt sich das Gleiche sagen: engagiert, freundlich und gewillt einer PJlerin etwas beizubringen.

Gastroenterologische Station:
Von der aufregenden ZNA ab in den Stationsalltag! Mit Ajay und Karen hatte ich wiederum vorbildliche Assistenzärzte an meiner Seite. Gewillt mich viel selbst machen zu lassen und stets dankbar für jede Hilfe, die geben konnte. Briefe schreiben dürfte nach der Zeit auf Station kein Problem mehr sein! :) Durch die tägliche Kurvenvisite mit dem Oberarzt Allouni fiel einem wiederum die ungeheure Rundum-Wissen auf, welches hier an den Tag gelegt wurde. Die Mischung aus klinischer Expertise, Empathie und Engagement würde ich als außergewöhnlich bezeichnen.

Intensivstation:
Zugegebenermaßen verbrachte ich dort äußerst wenig Zeit im Rahmen meiner Nachtdienste. Felix und Steffi zeigten sich dennoch über die Maßen bemüht, mir noch einen Einblick in die Intensivmedizin zu ermöglichen. Themen wie BGA-Interpretation, Beatmung (ganz wichtig ist hier die AnaConDa! ;)), Katecholamine und Reanimation wurden einem verständlich näher gebracht und am Ende konnte ich dann trotz Zeitmangels in der Intensiv eine Arterie mit legen. Es bleibt einem auch hier trotz verpasster Essensbestellung nur zu sagen, dass ich über die Maßen froh war mit diesen Leuten arbeiten zu durften.

Gastzimmer:
Übermotiviert strotzte ich in mein Gastzimmer. Meine Vorfreude wurde direkt gedämpft. Oberster Stock, Fenster lassen sich nicht voll öffnen und 30°C Außentemperatur. Ergo: unfreiwillige Sauna für mich. Das Bad ist groß und die Dusche mehr als in Ordnung. Das Wasser im Waschbecken lief leider nicht richtig ab. Die Regel, dass man weder Wasserkocher noch Toaster noch Mikrowelle oder andere elektronische Geräte auf dem Zimmer haben darf halte ich immer noch für dezent unnötig. TV-Stick für den Fernseher braucht man bei der alten Schüssel nicht mitnehmen ;). Das Bett ist aber bequem.

Essen:
Ein Traum. Für Kantinenessen geht es kaum besser! Neben meinem Highlight, der riesen Auswahl an der Salatbar, war der Renner bei den meisten Angestellten natürlich der SchniPo/Schnitzel-Pommes Tag jeden Mittwoch. Aber auch sonst kann man sagen dass die Speisen alle samt lecker und vor Allem sehr üppig in der Menge sind!

Zusammenfassung:
Geile Leute! Geiles Essen! Geiles Tertial!
Bewerbung
Halbes Jahr zuvor über das PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Fallbesprechung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Punktionen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
659,00
Gebühren in EUR
250 (Unterkunft), 3,30/Tag (Mittagessen)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07