PJ-Tertial Neurologie in Bundeswehrkrankenhaus (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
Neurologische Station
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Bevor ich im Bundeswehrkrankenhaus mein PJ absolvierte, hatte ich mich stets gefragt, wieso es so beliebt ist. Jetzt weiß ich es.

Also vorerst sei erwähnt, dass man dort als PJ-Student als vollwertiger Mensch/Kollege gilt, sprich man wird mit einem hohen Maß an Wertschätzung und Dankbarkeit begegnet (in anderen Krankenhäusern wird man leider als Selbstverständlichkeit betrachtet und z.B. nicht einmal mit Namen angesprochen).
Das Team war ausnahmslos hervorragend. Die Ärztinnen der Station waren allesamt extrem lieb, hilfsbereit und sie nahmen sich immer Zeit bei Unklarheiten, Fragen etc.

Zum Aufgabengebiet: Man nimmt eigene Patienten auf, macht die Anforderungen, Briefe, Patientenvorstellungen und alles Sonstige, was im weiteren Verlauf ansteht. Im Hintergrund betreut einen hierbei permanent eine Assistenzärztin, die darauf aufpasst, dass man nichts vergisst und die einem z.B. auch bei Briefen hilft und Tipps gibt. Falls man mal nicht hinterherkam, wurden tlw. auch Briefe vollständig für einen komplettiert, was überaus freundlich war und einem sehr viel Zeit geschenkt hat. Die Patienten wurden zudem entweder von den Stationsärztinnen oder vom Oberarzt nachuntersucht, was einem enorm half, die neurologischen Untersuchungskompetenzen zu verbessern. Die Ärztinnen waren allesamt nicht nur fachlich sehr kompetent, sondern auch menschlich hervorragend und sehr zuvorkommend. Dadurch war die Atmosphäre sehr angenehm und die Zeit äußerst kurzweilig. Besten Dank nochmal an alle!

Der Oberarzt, der (glücklicherweise) größtenteils die Station während meiner Zeit dort betreute, ist ohnegleichen. Es gab gefühlt keinen Bereich, in dem er sich nicht vollständig auskannte. Er kannte alle möglichen Leitlinien, selbst wenn diese erst einen Tag zuvor publiziert wurden (dies gilt übrigens nicht nur für neurologische Themengebiete). Durch ihn hat man alle Patienten/Krankheitsbilder vollständig verstanden; vor allem, wieso man was an Therapie/Diagnostik macht bzw. nicht macht (natürlich evidenzbasiert). Falls etwas off-label möglich war, wurde das ebenfalls angesprochen. Er war stets um gewissenhafte Lehre bemüht, sehr geduldig und didaktisch sehr wertvoll. Dadurch fühle ich mich ehrlich gesagt sehr gut vorbereitet auf das bevorstehende mündliche Examen (u.a. auch, da ich im Verlauf merkte, in welchen Bereichen ich Defizite habe).

Liquorpunktionen: Man darf und soll Liquor punktieren, ich habe in meiner ersten Woche damit begonnen und ziemlich schnell Routine bekommen. Habe sowohl traumatisch als auch atraumatisch punktiert. Zudem hatte ich auch mal die Gelegenheit, den Liquorablassdruck zu messen und einen Liquorauslassversuch zu machen. Alles Dinge, die sehr praktisch sind zur Übung, v.a. wenn man später als Neurologe tätig sein möchte. Ich habe im Verlauf auch die Anlage einer Tuohy-Drainage beobachten dürfen.

Bildgebung: Zudem gab es jeden Donnerstag eine Röntgen-Besprechung, bei der man sich zuvor angeforderte MRTs/CTs angeschaut hat und evtl. über den Befund diskutiert hat. Man hatte sonst auch die Möglichkeit, sich mit einem Arzt auf Station die Bilder anzuschauen (auf den PCs im Arztzimmer ging das leider nicht).

Lehre: Aufgrund des o.g. Oberarztes und der täglichen Patientenvorstellungen und -besprechungen hatte ich ehrlich gesagt täglich sehr viel Lehre. Zusätzlich gab es jeweils einmal wöchentlich Oberarzt- und Chefarztvisite und es gab eine Fortbildungsreihe verschiedener Fachrichtungen, die ich jedoch nicht besuchte (da ich lieber meine neurologische Stationsarbeit erledigen wollte).

Alles in allem bin ich extrem dankbar für das gesamte Personal und dieses Tertial, da es für mich ein hervorragender Auftakt für meine Zeit in der Neurologie darstellt.
Bewerbung
Über das Charité-interne Auswahlverfahren (Startzeiten werden verlost und je nach Startzeit bekommt man die Plätze)
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Punktionen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
ca. 400 €

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1