Vorweg: Die Organisation und Planung im Nordwest Krankenhaus habe ich persönlich als desaströs empfunden. Zum Teil waren wir 10 Studenten in einer Abteilung, die für maximal 4 Studenten Arbeit bzw. Betreuungskapazitäten hat. Zum anderen wurde ich persönlich 1,5 Wochen vor Ende meines Tertials Mittags um 15:30 Uhr für den nächsten Tag in eine andere Abteilung beordert (obwohl ich dies explizit nicht gewünscht hatte).
Allgemeinchirurgie Station 10 (Komfort-/Privatstation): Das ärztliche Team der privaten allgemeinchirurgischen Station ist ein wirklicher Lichtblick im KHNW. Speziell Schulz,Heidsieck und Schriener haben sich extrem viel Mühe gegeben mir etwas beizubringen und nicht nur als billige Arbeitskraft zu missbrauchen die Verbände macht und Blut abnimmt. Sie haben mit mir regelmäßig die wichtigsten allgemeinchirurgischen Themen besprochen und mich dazu auch abgefragt. Jeder Arztbrief der von mir geschrieben wurde, wurde zusammen mit einem Assistenzarzt nochmals besprochen udn man hat konstruktive kritik bekommen. Generell war die Atmosphäre auf dieser Station sehr locker. Zwei mal täglich findet die Chefarztvisite mit Prof. Kraus statt. Dieser ist zu den Studenten höflich. Ansonsten hat man wenig mit ihm zu tun.
Im OP darf man leider realtiv wenig selbst machen, was aber leider wohl an der generellen Lehr-Politik der Abteilung liegt (Assistenzärzte dürfen auch erst sehr spät in der Ausbildung wirklich operieren). Die meiste Zeit ist man nur damit beschäftigt Haken zu halten. Am Ende die Wunde zu nähen kommt sehr selten vor und ist dann auch das höchste der Gefühle. Generell kann man das komplette Spektrum an großen onkologischen Operationen sehen (Pankreas,Colon,Leber,Ösophagus etc.) was durchaus sehr spannend ist.
Thoraxchirurgie - Station 6 Nord: Meine letzten 1,5 Wochen habe ich in der Abteilung für thoraxchirurgie verbracht. Im Gegensatz zur Allgemeinchirurgie durfte ich hier im OP extrem viel selbst unter Anleitung machen u.a. anterolaterale Thorakotomie, Thoraxdrainage, Knoten, Nähen (intrakutan, subkutan, Muskel, pericostal) sowie die Kamera bei der VATS führen. Die leitende Oberärztin und Chefärztin erklären extrem viel Anatomie und zeigen gerne Sachen. Man ist hier jeden Tag fest im OP eingeplant. Auf Station hat man weniger Aufgaben (maximal 3 Blutentnahmen pro Tag, Verbandwechsel, Thoraxdrainage ziehen, wer möchte Arztbriefe schreiben). Die Stimmung im Team habe ich als etwas verstörend empfunden, generell war der Umgang etwas ruppiger aber stets angemessen.
Bewerbung
für die Rotation "Unfallchirurgie BG Unfallklinik" ist Allgemeinchirurgie im Krankenhaus Nordwest Pflicht. Anmeldung erfolgte über das PJ-Portal