Wie immer in der Klinik, hängt der Lernfortschritt sehr vom zugeteilten Arzt und der Eigenmotivation ab.
Pro:
In der Kardiologie, der Intensivstation, der Notaufnahme und Onkologie wurde ich gut betreut, Krankheitsbilder wurden während der Visite oder im Arztzimmer besprochen. Eigene Patientenwurden in Rücksprache mit den Ärzten betreuut, Arztbriefe formuliert und Untersuchungen angordnet/durchgeführt. Die Ärzte waren alle super nett und ansprechbar. Da es auf der Kardiologie sowie Onkologie einen Blutentnahmedienst gab, waren die Blutentnahme auch zeitlich beschränkt und wurden unter allen Teammitglieder aufgeteilt. Nach Hause konnte man trotzdem, wenn man wollte, sobald man mit seinem eigenen Patienten durch war. Funktionsdiagnostik oder interventionelle Sachen (ZVK, Arterien, Sheldon) durfte man immer mit-/selbstmachen. So sollte das PJ immer funktionieren!
Kontra:
In der Gastroenterologie hatte ich persönlich weniger Glück mit den betreuenden Assistenzärzten, sowie auch Oberärzten. Da es keinen Blutentnahmedienst gab, war meine Aufgabe ausschließlich die Blutentnahmen. Es waren so viele Entnahmen, dass ich bis Mittags damit beschäftigt war. Die Teilnahme an der Visite war von Seiten der Stationsärzten nicht wirklich gewünscht, da ich sonst ja die Blutergebnisse erst so spät im System wären. Daher wusste ich nicht mal welche Erkrankungen die ganzen Patienten hatten, denen ich Blut abnahm. Bis auf eine Ärztin hat niemand mal selbst das Entnahmetablett in die Hand genommen oder mal überlegt, ob diese Entnahmen wirklich alle nötig wären. Auch auf weitere Nachfrage meinerseits zu den Patienten und ihren Erkrankungen wurde ich auf die begrenzte Zeit hingewiesen, die aufgrund des hohen Patientendurchsatzes auf der Station zur Verfügung stand. Ab der Mittagspause konnte man in die Funktion gehen oder eben einfach nach Hause. Die Betreuung eines eignen Patienten wurde aufgrund der Blutentnahmesituation eher abgelehnt, denn dann müsse man auf jeden Fall länger bleiben und es wäre ja auch unpraktisch, denn dann müsse sich der Assistent ja auch noch Zeit zur Rücksprache nehmen.
Auf dieser Station sehe ich noch deutliches Potenzial. In der Kardiologie funktioniert die Betreuung eigener Patienten, der Besuch des PJ-Unterrichts und Lehrvisite trotz hohem Patientenumsatz. Aber wie gesagt, vielleicht hatte ich auch einfach ein bisschen Pech mit den betreuuenden Ärzten. Von anderen PJlern, die andere betreuende Ärzte hatten, habe ich viel Gutes gehört.
Insgesamt, kann ich ein Innere-Terzial aufgrund der Möglichkeit viel zu rotieren empfehlen. So kann man die Zeit an weniger lehrreichen Orten auch kürzer halten ;)