Insgesamt habe ich mein Tertial in der Urologie sehr genossen.
Die Urologie im Klinikum Fürth ist überregional sehr angesehen und zieht dementsprechend viele Patienten an. Obwohl es sich "nur" um ein städtisches Krankenhaus handelt kann man hier deshalb quasi das gesamte Spektrum der Urologie sehen wie an der Uni vermutlich auch, inklusive Raritäten wie Peniskarzinom.
Dienstbeginn ist um 7.30 Uhr im Arztzimmer der Station 12mit der Frühbesprechung. Insgesamt gibt es 43 Betten mit relativ hohem Patientendurchlauf. Als PJler in der Urologie hat man wenige "Muss"-Aufgaben und dafür viele "Kann"-Möglichkeiten. Morgens stehen auch hier Blutentnahmen an. Abhängig von der eigenen Routine kann man das meist in einer Stunde schaffen. Unter Tags fallen dann noch hin und wieder Labore und Nadeln an, sowie Kreuzblutentnahmen bei prästationären Patienten. Am Anfang fand ich es etwas stressig wenn man einziger PJler ist und noch etwas unsicher ist, aber da die Labore bis etwa 9:30 erledigt sein sollten helfen die Assistenten auch entspannt bei Schwierigkeiten. Wenn noch ein Famulant da ist, ist es sehr entspannt.
Danach steht einem frei entweder bei den Aufnahmen zu helfen (Anamnese, KU, Sonografie; alles selber mit Feedback von den Assistenten) oder in die Ambulanz zu gehen (quasi die ausgelagerte urologische Notaufnahme während des Tages). Auch im großen und kleinen OP ist man jederzeit gerne willkommen und kann asssistieren. Oft wird man zu den laparoskopischen Nephrektomien als 1. Assistent eingeteilt, hier hält man primär Kamera, kann aber hin und wieder auch direkt assistieren und idR die Hautnaht machen. Nachmittags kann man dann Briefe schreiben, hier hab ich sehr davon profitiert dass sich die Assistenten die Zeit genommen haben, mit mir auch die Briefe nachher durchzugehen.
Was ich sehr toll fand, war dass sowohl Assistenten und Oberärzte sehr gerne Lehre und auch Feedback zur eigenen Leistung gegeben haben. Man kann eigene Wünsche einbringen, das Team erkundigt sich auch regelmäßig danach. Die Stimmung in der Abteilung ist sehr freundlich, als PJler oder Famulant wird man voll integriert. In der Regel wird auch immer zusammen Mittag gegessen. Auch der Kontakt zur Pflege war sehr positiv.
In Fürth gibt es PJ-Vergütung, gratis Mittagessen und eigenen Spind in der Umkleide.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich hier eine sehr freundliches Team vorgefunden habe welche mir durchaus Freude an der Urologie mitgegeben haben.
Kleiner Wermutstropfen, die Personalabteilung schien mir teils etwas uninformiert bei Rückfragen. Angeblich kriegen PJler keinen Parkplatz für Mitarbeiter, zum Ende des PJ habe ich erfahren, dass dies eventuell schon möglich ist sofern genug Transponder verfügbar sind. Wer Interesse daran hat sollte Herrn Neussinger von der Haustechnik/EDV kontaktieren. Parken in der direkten Umgebung ist sehr schwierig, das Parkhaus kostet 7€ am Tag. Verkehrsanbindung ansonsten über die U-Bahnstation recht gut.