PJ-Tertial Orthopädie in Kantonsspital Obwalden (7/2019 bis 10/2019)

Station(en)
Orthopädie
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Ulm
Kommentar
Eigentlich kann ich mich der Meinung meiner Vorgängerin (11/18 bis 03/19) nur 100 prozentig anschließen. Ich würde jedoch gerne im Folgenden ergänzende Angaben zur Vorbereitung auf das PJ und die Freizeitmöglichkeiten geben....
Bewerbung
Vorbereitung:
Eine Bewerbung war 2 Jahre vor PJ Beginn notwendig, wobei bei Unterzeichnung des Arbeitsvertrags eine Depotzahlung von 300 Franken verlangt wurde, welche im ersten Gehalt jedoch wieder zurückgezahlt wurde. Die Bewerbung erfolgte per Mail bei der Personalabteilung. Nach Unterschreibung des Arbeitsvertrags wird man aufgefordert, dem Personalbüro einen betriebsärztlichen Untersuchungsbefund zukommen zu lassen. Ein schweizer Konto zum Bezug des Gehalts (1100 Franken exklusive Steuern und Versicherungen, welche sich auf ca 100 Franken belaufen) war nicht notwendig, da dieses bar ausgezahlt wurde. In den ersten Wochen wurde man bei Aufenthalten über 3 Monate von der hiesigen Gemeinde aufgefordert einen Ausländerausweis zu beantragen. Dafür wurden 70 Franken fällig und man benötigte eine Kopie der Geburtsurkunde, sowie ein Passfoto. Letzteres konnte man im örtlichen Bahnhof am Automat anfertigen. Des Weiteren war eine Immatrikulationsbescheinigung, eine Ausweisskopie sowie eine Kopie des Arbeitsvertrags und des Wohnmietvertrags gefordert. Letztere zwei wurden vor Ort von der Klinik ausgestellt. Außerdem benötigt man eine Versicherungsbescheinigung seiner einheimischen Krankenversicherung, falls man sich von der Schweizer Versicherungspflicht befreien lassen möchte.
Sarnen ist gut mit dem Zug erreichbar und eine kleine Stadt, sodass das Wohnheim und das Spital zu Fuß schnell erreichbar sind. Wer mit dem Auto kommt, erhält für 25 Franken monatlich einen Parkausweis für einen Parkplatz 200 Meter vom Personalwohnheim entfernt. Am Ankunftstag kann man bis 24.00 Uhr am Empfang des Spitals die Wohnungsschlüssel, Klinikschlüssel und den Parkausweis abholen. Hierfür wird ein Pfand von etwa 100 Franken in Bar verlangt.

Freizeit und Leben vor Ort
Man kann ein Zimmer im nahe gelegenen Personalwohnheim für 300 Franken beziehen. Für Paare gibt es ein sehr schönes Zimmer für 550 Franken mit Seeblick und Balkon. Das Zimmer verfügt über eine (schwache) Wlan Verbindung, ein Waschbecken, einen Schreibtisch und ein Bett, für welches Bettwäsche (Laken und Bezüge) und Bettware (Decke, Kissen) gestellt werden (sogar mit hauseigenem Reinigungsdienst für Bettzeug). Bei Interesse sollte jedoch früh Bescheid gegeben und reserviert werden. Man teilt sich mit anderen Mitbewohnern zwei Küchen, 2 Bäder, sowie 2 Waschmaschinen und Trockner. Es gibt auch einen Aufenthaltsraum mit Fernseher, der zum gemütlichen Zusammensitzen einlädt. Das Spital ist nur 3 Gehminuten entfernt. In der Nähe ist der LIDL und Aldi gut mit dem Rad erreichbar. In der Stadt stehen öffentliche Fahrräder zur Verfügung, die mit einer App am Smartphone freigeschaltet werden können. Ansonsten ist man schnell in Supermärkten wie Mikros und Coop zu Fuß angekommen. Das Gehalt beläuft sich auf monatlich 1100 Franken, wovon nach Abzug von Miete und sozialen Beiträgen etwa 600-700 Franken übrig bleiben. In der Klinikkantine kostet das Mittagessen 8,50 Franken, was im regionalen Vergleich zwischen den verschiedenen Krankenhäusern sehr günstig ausfällt bei dennoch hoher Schmackhaftigkeit. Dass Kantinenessen im Krankenhaus sehr köstlich und reichhaltig sein kann, war für mich auch erst eine besondere und neue Erfahrung. Die Cafeteria bietet jedoch auch eine Mikrowelle für selber Mitgebrachtes.
Die Umgebung war natürlich ein weiterer Grund für meine Wahl des Kantonspitals Obwalden. Der nahe See lud zum Baden ein, was man selbst in den Mittagspausen ausnutzen konnte. Abwechslungsreiche Jogging Strecken und die schnell erreichbaren Berge boten mir einen schönen Freizeitausgleich. Mit dem Zug sind auch ansehnliche Städte wie Lüzern und Bern schnell erreichbar. Im Personalwohnheim herrscht auch eine gute Stimmung. Wir waren zeitweise 5 bis 10 PJ’ler und unternahmen gerne was zusammen, sodass man sich hier nicht einsam zu fühlen brauchte.
Es sollte einem klar sein, dass man sich hier in einem der Urkantone der Zentralschweiz befindet. Daher stellte die gesprochene Mundart oftmals eine Herausforderung. Doch man kann sich nach einigen Wochen gut in ihren Dialekt hineinhören. Die Bewohner sind sehr freundlich und versuchen sich im Hochdeutsch oder wiederholen das Gesagte, wenn sie merken, dass man sich mit der Sprache noch schwer tut. Englisch ist in so einer ländlichen Gegend nur selten eine Option. Die Zentralschweizer sind sehr traditionsbewusst und legen großen Wert auf das Vereinsleben. An einigen Abenden hört man aus der Ferne Alphörner bis zum Personalwohnheim erklingen und mit Glück begegnet man in den Bergen einem Jodler. Selbst in einem kleinen Städtchen wie Sarnen war kulturell sehr viel geboten und es bestand ein großes Spektrum an Sportvereinen wie Rudern, Fussball, Beachvolleyball, Hockey, Ultimate Frisbee, usw. Meine Freundin und ich nutzten die Gelegenheit und nahmen an einem Jodelkurs teil. Hier gibt es außerdem viele schöne und abwechslungsreiche Kletterspots, um die Finger zu schinden.
Im Winter kommt man hier auf jeden Fall auch nicht zu kurz. In der Nähe befinden sich mehrere Skigebiete wie Melchtaler Frutt und Hasliberg. Für Skitourengeher gibt es endlos viele Möglichkeiten für schöne Abfahrten. Der Glaubenberg ist bekannt für seine Langlaufloipen.
Wer zum ersten Mal nach Sarnen bzw. in die Schweiz kommt wird sich ein wenig wie Heidi im Bergparadies vorkommen. Daher warne ich vor einem Kulturschock.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Poliklinik
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1100
Gebühren in EUR
300 (Unterkunft), ca 100 soziale Beiträge

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07