Ein Tertial am AKK kann ich allen sehr empfehlen, die sich vorstellen können, in der Pädiatrie mal zu arbeiten. Hier wird einem die ganze Bandbreite der großen bunten allgemeinen Pädiatrie geboten und man lernt sehr viel über Kinder und den Umgang mit ihnen.
Das Team ist jung und sehr nett, die Arbeitsbelastung und das Tempo aber schon hoch, insbesondere in der Infektsaison. Am Anfang braucht man daher durchaus etwas Eingewöhnungszeit. Wenn man einmal gelernt hat, am Ball zu bleiben, eröffnen sich einem viele Möglichkeiten, mitzuwirken. Ich habe mein Tertial auf den großen pädiatrischen Stationen I3 und I4, sowie in der Notaufnahme verbracht. Darüberhinaus kann man ins PNZ und in diverse Spezialambulanzen (Pulmo, Gastro, Diabetes) gehen. Ich zog es aber vor, auf den Stationen zu sein, weil man hier sich besonders gut einbringen konnte.
Auf Station kann man Blut abnehmen, Zugänge legen, Patienten aufnehmen, visitieren, Gespräche führen, Lumbalpunktieren (wenn sich eine Gelegenheit ergibt), Briefe schreiben, Patienten vorstellen in den OA- oder CA-Visiten...je mehr man macht, desto mehr wird man eingebunden. Gelegentlich konnte ich die gesamte Visite führen.
In der Notaufnahme kann man besonders eigenständig arbeiten. Der Lerneffekt und Zuwachs an Erfahrung bei der Beurteilung von Kindern ist hier in recht kurzer Zeit schon enorm.
Der Unterricht war ok, hätte oft interaktiver sein können und fand leider nicht immer statt.
Insbesondere in den Bereichen Pulmo, Gastro, Neuro und Psychosomatik werden einem alle wichtigen Krankheitsbilder geboten. Man sieht akut kranke, chronisch kranke, besorgte Eltern, klassische Verläufe, atypische Verläufe...all das, was einem hilft, Kinder überhaupt erstmal einschätzen zu können und was man am Kinder-UKE durch die enorme Spezialisierung nicht zu Gesicht bekommt.
Zuletzt sei noch drauf hingewiesen, dass die saisonalen Unterschiede in der allgemeinen Pädiatrie erheblich sind. Im Winter ist die Hütte voll mit Infekten, im Sommer sind die Stationen deutlich leerer und andere Krankheitsbilder treten mehr in den Vordergrund. Von März bis Juni konnte man diese Entwicklung wunderbar beobachten. Ein reines Sommertertial kann aber eventuell aus Mangel an Patienten etwas enttäuschend ausfallen.
