Insgesamt mein schönstes Tertial mit dem größten Lerneffekt!
Generell hat die Neurologie im St. Bernward Krankenhaus eine sehr angenehme Größe. Wenn 4 PJler da sind verteilen sich die Aufgaben gut und man kann trotzem noch relativ frei nach Wunsch rotieren. Man kann auf die Normalstation, Stroke Unit, Epilepie care Unit und Notaufnahme gehen. Zudem gibt es immer die Möglichkeit in der Funktionsdiagnostik rein zu schauen. Auch ein Besuch bei den Radiologen wäre theoretisch möglich gewesen. Da ich vorher wenig in der Notaufnahme gewesen bin habe ich dort ca. 1 Monat verbracht und dann den Rest der Zeit auf die anderen Bereiche verteilt mit dem längsten Anteil auf Normalstation.
Am Ersten Tag wird man vom PJ-Koordinator begrüßt und klappert die übrigen bürokratischen Dinge ab. Einen eigenen Spind mit Umkleide gab es für mich leider erst nach 3 Wochen, das mag sich aber geändert haben. Die Türen lassen sich alle mit einer Karte öffnen, die gleichzeitg als Prepaid Karte für Kiosk und Kantine gilt.
Das Team der Neurologen/innen war durchweg super nett und nach und nach kannte man alle. Die Stimmung auch zwischen OÄ und Assistenten war super und als PJler war man schnell integriert. Man kann jederzeit an alle Fragen stellen. Die Pflege war eigentlich überall sehr freundlich.
Mein Bericht beruht natürlich auf meinen Erfahrungen und kann bei anderer Besetzung (Ärzte/PJler) natürlich ganz anders ausfallen.
Normalstation:
Hier kann man prinzipiell je nachdem wie weit man ist alles machen. Von einfach erst mal mitlaufen zu eigene Patienten betreuen ist alles möglich. Dank der digitalen Patientenkurve kann man jederzeit alle Infos zu den Patienten nachlesen und fühlt sich nicht "ausgeschlossen" was den Informationsfluss angeht. Im Arztzimmer ist fast immer ein PC frei . Blutentnahmen werden überwiegend von den Schwestern erledigt, Nadeln legen ist überschaubar. Auf dieser Station lernt man von Parkinson über MS, PNP, Schlaganfall, Myasthenie, Neuritis etc. ein buntes Bild an Krankheiten kennen.
Zu den Typischen Aufgaben gehören: Aufnahmen, Nadeln legen, Briefe schreiben, LP's (unter Aufsicht), Aufklären (unter Aufsicht), L-Dopa-Tests, Verlauf in der Visite mitschreiben...
STU:
Super um klare Abläufe bei diesem Krankheitsbild zu verstehen und nebenbei macht hier der Spätdienst eine Auswertung des Monitorings falls man im Innere Tertial noch nicht genug EKG's gesehen hat.
ECU:
EEG's, Video Monitoring und Therapieplanung. Gut um auch dieses Krankheitsbild mal in Ruhe zu sehen. Kleine Patientenzahl, daher kennt man schnell alle Krankheitsgeschichten.
ZNA:
Eigenständige Untersuchung der Patienten mit anschließender Vorstellung beim Assistenzarzt. Unglaublich lehrreich da man eben wirklich mitdenken muss. Nebenbei lohnt es sich auch ein offenes Ohr für die anderen Disziplinen zu haben und spannende Fälle mit anzuschauen.
Dienste:
Kann ich nur empfehlen da man mal einen Tag nur einen Ansprechpartner hat und quasi alle Probleme die auf Station und in der ZNA anfallen mitbekommt.
PJ-Unterricht:
1x pro Woche gibt es Unterricht beim Chefarzt wo ein von den PJlern gewähltes Thema wie in einer mündlichen Prüfung besprochen wird, diese Möglichkeit war unglaublich hilfreich und lehrreich.
Dazu gibt es 1-2x pro Woche PJ Unterricht aus anderen Fachrichtungen, hier kam es drauf an wer dran war, aber auch dieser Unterricht war sehr informativ. Die verpflichtende Teinahme an der Tumorkonferenz war nu teilweise lehrreich.
Fazit:
+ Sehr nette Ärztinnen/-ärzte
+ Kleines Haus, man kennt schnell viele Gesichter
+ Wenn man sich einbringt bekommt man auch viel erklärt und gezeigt
+ Guter Kontakt zur Pflege
+ Toller PJ Unterricht
+ Betriebsausflug im Harz
- einige Tage waren durch die Fortbildungen doch sehr lang
- die Tumorkonferenz jede Woche
Wie die Studientage und Fortbildungen aktuell geregelt sind weiß ich nicht, da sich da etwas geändert hat.
Zu den 400€ bekommt man entweder das Zugticket oder freies Mittagessen.