Ich muss sagen, dass ich positiv überrascht von meinem Tertial am UKM war. Man rotiert für je 8 Wochen auf zwei verschiedene Stationen.
Meine erste Rotation verbrachte ich in der endokrinologischen Amblanz- sehr zu empfehlen! Die Endokronologie ist insgesamt sehr überschaubar und das Team sehr nett . Es gibt dort zwei Ärzte, ich selbst war die meiste Zeit beim selben Arzt, da die Betreuung wirklich sehr gut war. Nach einer Woche, in der ich einfach bei ihm mit in der Sprechstunde saß und zugehört habe, durfte ich bereits eigene Patienten betreuuen. Ich hatte hierfür einen eigenen Raum mit Arbeitsplatz zur Verfügung, wo ich die Anamnese erheben, den Brief anlegen, das Labor anfordern und die körperliche Untersuchung durchführen konnte. Wenn ich fertig war, sagte ich meinem Arzt Bescheid und er kam dann (meistens hatte er dann selber gerade einen Patienten) sobald er Zeit hatte zu mir und meinem Patienten. Wir besprachen alles gemeinsam, er ergänzte ggf. meine Laboranforderungen und von mir angedachten Untersuchungen (z.B. Sono) und schaute schon mal grob über meinen Brief drüber. Sobald dann alle Ergebnisse für den Patienten da waren, machte ich den Brief fertig und besprach ihn mit meinem Arzt. Er nahm sich hierfür immer sehr viel Zeit. Hatte ich keine eigenen Patienten, saß ch einfach bei ihm in der Sprechstunde und hörte zu. Zeit für Fragen im Anschluss war immer. Da das Schwesternzimmer zu der Zeit knapp besetzt war, "musste" ich bei fast all unseren Patiente selbst Blut abnehmen, was mich allerdings nicht gestört hat. Kann man nicht oft genug gemacht haben. Nach dem Mittagessen, wenn auch die Sprechstunde durch war, habe ich meine Briefe geschrieben und bin dann gegangen, wenn nichts mehr zu tun war. Was die Patientenklientel anging, war ich ebenfalls positiv überrascht. Wirklich viele Patienten mit spannenden Krankheitsbildern!
Ich bin meistens morgens gegen 8:20 gekommen und durfte mittags oder am frühen Nachmittag gehen.
Die zweite Rotation verbrachte ich auf der Station 11B Ost. Ebenfalls ein sehr nettes, junges Ärzteteam. Das Arbeit dort war natürlich etwas ganz anderes als in der Ambulanz, was für mich ein schöner Kontrast war. Wir waren insgesamt zwei PJler zu der Zeit, was perfekt war. Morgens um acht kamen wir zum Blutabnehmen. Im Anschluss bereiteten wir die für den Tag geplanten Interventionen vor (ZVKs, Lumbal-, Pleura-, Aszites-, Knochenmarkpunktionen). Hierbei haben wir dann natürlich assiertiert oder durften auch einige Interventionen selber durchführen- die Ärzte waren wirklich ALLE sehr nett und haben uns viel gezeigt, erklärt und auch zugetraut. Zu unseren sonstigen Aufgaben gehörten noch PVKs legen, Kreuzblut abnehmen, hier und da mal n EKG schreiben, Sonos machen, neue Patienten aufnehmen und was sonst so anfiel. Manchmal waren wir morgens auch bei der Visite dabei (die Ärzte haben meistens gleichzeitig ihre einzelnen Bereiche visitiert). Es war aber auch immer genügend Zeit für einen Kaffee :) Mittags sind wir meistens mit den Ärzten zusammen essen gewesen. Uns wurde auch angeboten, eigenständig ein Zimmer zu betreuen, dann hätten wir jedoch nachmittags länger bleiben müssen. Was wir beide nicht wollten, weil uns der Feierabend im Sommer natürlich heilig war. Mit einem netten "Joa, mal schauen" haben wir das also durch die Blume sozusagen dankend abgelehnt ;)
Alles in allem sehr lehrreich, besonders, was die praktischen Fertigkeiten betrifft. In die Patientenversorgung und die einzelnen Therapieschemata und Chemopläne waren wir wie gesagt weniger eingebunden- was aber auch an uns lag.