Diagnostik, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Dresden
Kommentar
In Radebeul rotiert man in der Chirurgie zwischen 5 verschiedenen Stationen. Bei mir war es folgendermaßen aufgeteilt:
Unfallchirurgie/Orthopädie: 5 Wochen
Gefäßchirurgie: 2 Wochen
Plastische Chirurgie: 2 Wochen
Allgemeinchirurgie: 5 Wochen
Neurochirurgie: 2 Wochen
Zunächst ist zu sagen, dass ich sehr wenig an Chirurgie interessiert bin und nicht gerne im OP bin. Unter dem Aspekt sollte meine Bewertung auch gelesen werden. Studenten die richtig Bock auf OP haben und motiviert sind, finden vermutlich das Tertial in Radebeul sehr viel besser.
Zu den einzelnen Stationen:
Unfallchirurgie/Orthopädie:
Dies ist die Station, wo man als PJler am meisten gebraucht wird und fest in verschiedene Bereiche eingeteilt wird. 2-3 x pro Woche war ich fest im OP und 1-2 x für die prästationären Voraufnahmen eingesetzt.
Im OP war man eigentlich nur zum Bein halten in Knie- und Hüft-TEPs eingeteilt. Laaangweilig ... und anstrengend. Die Ärzte sind alle nett, niemand hat einen blöd runter gemacht, aber nach 2 Wochen reicht es einem eigentlich schon, weil nicht viel neues passiert. In der Voraufnahme, macht man die Aufnahmeuntersuchungen für kommende Patienten. Manchmal hat man sehr viele und weiß kaum wie man die allein bewältigen soll (hier helfen aber tatsächlich die Assistenten wenn Zeit ist), manchmal ist es recht entspannt. Man hat sein eigenes Zimmer und kann sich den Tag schön einteilen. Viel lernen tut man aber nicht.
Hat man gerade nichts zu tun, kann man immer in der Notaufnahme vorbeischauen und Patientenaufnahmen machen, die freuen sich über Hilfe.
Positiv: ich bin meistens vor 15 Uhr schon heim.
Gefäßchirurgie:
Dort hat es mir sehr gut gefallen. Manche OPs sind sehr spannend (aber auch lang). Das Team war super nett (sowohl Ärztlich als auch Pflege). Während ich dort war, gab es leider kaum OPs (Sommerloch), was für mich aber in Ordnung war. Ansonsten habe ich beim Verbände wechseln, Patienten-Aufnahmen etc. geholfen.
Plastische Chirurgie:
Leider meine absoluten Horror-Tage in diesem Tertial. Wenn es interessiert 2 Wochen lang Brust OPs zu sehen schön. Ansonsten hat man nämlich nicht viel zu tun. Als Frau habe ich mich tatsächlich hin und wieder sogar beleidigt gefühlt. Manche Ärzte schienen Spaß daran zu haben, einen im OP vorzuführen. Alles in allem ein sehr eigenes Klima. Augen zu und durch. Die 2 Wochen gehen auch rum. Zumindest die mikrochirurgischen Gefäßrekonstruktionen waren spannend mal zu sehen.
Allgemeinchirurgie:
Die 5 Wochen haben mir sehr gut gefallen. Ich habe mich im Team sehr wohl gefühlt, die Oberärzte und der Chef haben mich wie ein Teammitglied behandelt. Ich hatte immer etwas zu tun und Spaß. Zwar blieb ich hier häufiger etwas länger als meine normale Arbeitszeit, habe dafür aber viel gelernt, viele verschiedene OPs gesehen und tatsächlich sogar einen Ausgleichstag frei bekommen. Aufgaben waren hier auch die prästationären Aufnahmen (aber am Tag höchstens 1-2, nicht wie in der Orthopädie bis zu 12), Hilfe in OPs (Kamera führen, Hacken halten, Nähen..), Stationarbeiten (Blut, Flexülen, Briefe, Drainagen/ZVK ziehen, Blasenkatheter legen etc.).
Neurochirurgie:
Auch hier hat es mir gut gefallen. Das Team war sehr nett und die Oberärzte erklärten viel und gerne. In OPs durfte ich immer wenn ich Lust hatte, war aber nie gezwungen. Dort musste man nur wenig assitieren, durfte aber wenn man wollte fast immer nähen. Auf Station gab es wenig zu tun, wer sich jedoch für mulitmodale Schmerztherapie interessiert, kann wie ich ein paar Tage mit der Schmerztherapieärztin mitlaufen.
Alles in allem war das Tertial okay, wenn man Lust auf Chirurgie hat, kann man denke ich viel Spaß haben! =)
Kleines Negativ bei mir: In der Sommerferienzeit und darum herum fanden so gut wie keine PJ-Fortbildungen (eig 1 x pro Woche) statt. Auch den Nahtkurs hab ich im Springertertial leider nicht mitbekommen.