Hatte mein Innere Tertial gesplittet in Akutgeri & intern. ZNA .
Anfangs dachte ich, Akutgeriatrie würde mir ein schön breites internistisches Wissen vermitteln können. Im Endeffekt war ich dazu da, um Braunülen zu legen, Blut (-Kulturen) abzunehmen und Patienten aufzunehmen. Das war dann auch schon grob gesagt mein Tagesablauf, bis auf manchmal noch ein EKG schreiben und ab und zu zur Fortbildung zu gehen ( hab ich durch die Unterbesetzung auf Station dann öfter nicht geschafft).
Die Assistenzärztinnen war echt nett, aber hatten leider kaum Zeit mir irgendetwas zu erklären, da sie selbst genug mit den Gomern zu tun hatten. In der ersten Woche, noch voller Tatendrang, bin ich Dummerchen sogar noch länger geblieben, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Der Chef Herr Mickley scheint sich nicht darum zu kümmern, dass seine Ärzt*innen völlig verheizt werden und dann auch mal krank sind. Er selbst nimmt die Kardiologie sehr ernst (das war auch das einzige, wovon ich profitiert habe. EKG lesen ist danach täglicher Usus), ansonsten müssen die Assis gefühlt jeden Laborwert bei Visite parat haben, wobei er die Patienten zum Großteil gar nicht kennt, obwohl er täglich mehrmals auf Station ist.
Laut Hörensagen, hat es sich nach mir durch geübte Kritik ( bei Frau Tuczek und den neuen (durch eine Rotation )Assistenzärztinnen ) zum positiven geändert.
Jeden Mittag gab es dafür kostenlos ein zweites Frühstück, welches die Ärztinnen mitgebracht haben. Ein Abschlussgespräch mit dem Chef - auch um konstruktive Kritik zu üben- hat nie stattgefunden. Mir wurde mein Zettel einfach in die Hand gedrückt und peinlichst darauf geachtet, dass auch jeder Fehltag eingetragen war ( da der Chef jeden Tag da ist, weiß er das natürlich und schreibt es sich fein säuberlich auf).
Eigentlich sehr abwechslungsreiches Fachgebiet, Braunülen legen bei keinen Venen ist danach Kindergarten, aber naja....