Zum Spital:
Das Spital ist sehr klein und dadurch sehr familiär. Alle Mitarbeiter waren sehr nett und hilfsbereit. An der Rezeption gibt es die Möglichkeit für Mitarbeiter sich kostenlose Eintrittskarten für Museen/Handball-Spiele/Bergbahnen etc. abzuholen. Im Kraftraum, der Turnhalle und dem Schwimmbad der Physiotherapie des Spitals besteht die Möglichkeit für Mitarbeiter kostenlos Sport zu machen. Auch dürfen kostenlos Wasserflaschen mit in das Wohnheim genommen werden.
In der Anästhesie:
Arbeitsbeginn war täglich um 7:15 zur kurzen Frühbesprechung, der nachmittägliche Raport um 15:45 dauerte meist nicht sehr lange, danach war Arbeitsende. Als Ansprechpartner war Dr. Krumm sehr nett und verständnisvoll. Das Team besteht aus Fach- und Oberärzten, sowie dem Pflegepersonal. Je nach dem auf was man Wert legt ist man mit einem Arzt oder auch viel mit dem Pflegepersonal unterwegs (in der Schweiz betreut die Pflege während des OPs, die Ärzte sind nur bei der Einleitung dabei). Für Studenten ist es möglich Braunülen zu legen, Spinale zu setzen, zu intubieren und mit Maske zu beatmen. Auch die Vorbereitung der Medikamente und Perfusoren war teil der Arbeit. Speziellen PJ-Unterricht gab es keinen, dafür bestand die Möglichkeit (es war auch sehr gerne gesehen) sich an den hausinternen Fortbildungen der Pflege/Ärzte zu beteiligen. Während den Narkosen war oft auch viel Zeit sich viel erklären zu lassen. Jeder Mitarbeiter war wirklich sehr bemüht, sodass man im Prinzip dauernd Einzelunterricht hatte. Packt man auch mal bei den eher unbeliebten Arbeiten wie lagern/putzen/auffüllen mit an, gewinnt man die Herzen des Anästhesie-Teams natürlich noch schneller. Urlaubstage gab es 2 pro Monat, die auch gesammelt werden konnten.
Pikett:
Die Pikett-Dienste waren jeden Tag ab 17:00 Uhr, jedes Wochenende und alle Feiertage gemeinsam von allen PJ-Studenten des Hauses abzudecken. Gibt es viele Mitstudenten kann sich so die Dienstanzahl auf 2-3x im Monat reduzieren. Ist man wie wir zu Beginn des Tertials jedoch nur zu 4. bedeutet dies jeden 4. Tag diesen Hintergrunddienst zu haben. Man bekommt ein Telefon auf dem angerufen wird, falls ein Hakenhalter im OP oder jemand zu einer polizeilichen Blutentnahme gebraucht wird. Man wird nicht in jedem Dienst gerufen, sollte aber nur so weit entfernt sein, damit man innerhalb 30 Minuten nach Anruf im OP stehen kann. Die so abgeleisteten Stunden müssen selber notiert werden, damit man sich in der jeweiligen Abteilung hierfür Freizeitausgleich holen kann.
Das Wohnheim:
Im Wohnheim gibt es Zimmer mit WC und Dusche (kosten etwas mehr), sowie Zimmer mit eigenem WC und Gemeinschaftsdusche auf dem Stockwerk (Diese sind sehr sauber!). Jedes Stockwerk besitzt eine gemeinschaftliche Küche, die eher weniger als mehr ausgestattet ist. Es empfiehlt sich eine kleine Grundausstattung an Geschirr/Besteck mitzubringen. Vorhanden sind Mikrowelle/Ofen und Herd, keine Spülmaschine. Ausserdem besteht die Möglichkeit einen Parkplatz direkt vorm Wohnheim zu mieten, sowie die Wäsche in den Waschmaschinen kostenlos zu waschen. Es gibt Möglichkeiten die Wäsche aufzuhängen. Im Wohnheim gibt es einen Aufzug und für jeden Bewohner einen eigenen Briefkasten.
Zur Stadt:
Stans ist eine sehr kleine Stadt in der Zentral-Schweiz, von dort aus ist Luzern innerhalb 15 Autominuten und auch mit der regelmäßigen Zugverbindung schnell und bequem zu erreichen. Auch Einkaufsmöglichkeiten sind in direkter Nähe zum Wohnheim. Ein Einkaufszentrum "Länderpark" ist fußläufig innerhalb von 5 Minuten zu erreichen. Der etwas kostengünstigere Lidl kann mit dem Fahrrad oder Auto in 10 Minuten erreicht werden.
Zur Landschaft/Freizeit:
Stans liegt am Fuße des Stander Horns, welches sowohl eine Bergbahn als auch tolle Wanderwege bietet. Auch andere Wander- oder auch im Winter Skigebiete sind nicht weit entfernt. Luzern liegt am schönen Vierwaldstätter See. In Stansstadt gibt es einen tollen Strand direkt am See, den man im Sommer sehr toll nutzen kann. In der Stadt gibt es ein sehr niedliches kleines, sehr toll renoviertes Kino, sowie mehrere Kneipen und Bars, sowie Gaststätten. An Weiberfasching (Donnerstag vor Rosenmontag) spielt die ganze Stadt verrückt, es wird von morgens 5 Uhr, den ganzen Tag bis zum nächsten Tag in die frühen Morgenstunde gefeiert.
Fazit:
Ich kann ein Tertial im schönen Kantonspital Nidwalden nur sehr empfehlen. Alle Menschen, die ich dort kennen gelernt habe waren sehr nett. Auch mit dem Gehalt (wird in Bar ausbezahlt) kommt man gut über die Runden.
Bewerbung
Bewerbung 1,5 Jahre im Voraus, da es in der Anästhesie eigentlich immer nur ein freier PJ-Platz gibt. Auf der Homepage mit Frau Christine Siegrist Kontakt aufgenommen. Unkomplizierte Bewerbung, der Arbeitsvertrag lag innerhalb 1 Woche zum unterschreiben vor.