PJ-Tertial Innere in Krankenhaus Schwabing (7/2019 bis 9/2019)

Station(en)
Endokrinologie, Pneumologie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das PJ im Klinikum Schwabing kann ich leider nicht einwandfrei weiterempfehlen, es waren viel zu viele Studenten fürs PJ angenommen worden, dadurch entstanden viele organisatorische Schwierigkeiten und es kam dazu, dass man sich auf Station gegenseitig auf die Füße getreten ist. Es gab nicht genügend Spinde für alle, eigene Kleidung stand für viele erst im Laufe der zweiten Arbeitswoche zur Verfügung (Kommentar des Personals dazu: "ihr könnt eure Arbeitskleider ja auch zu Hause waschen") und die Essenskarte wurde teilweise auch erst in der zweiten Woche freigeschalten (Kommentar des Personals dazu "bestimmt gibt es einen Arzt, der dir ein Mittagessen ausgibt"). Ständig wurde betont, dass alles nur so schlecht läuft, weil wir ja viel zu viele PJler seien. Nur schade, dass wir dafür nichts konnten.

Die meisten von uns waren nur 12 Wochen da, weil wir uns alle die letzten 4 Wochen (soweit möglich) zum Lernen fürs Examen frei genommen haben. Trotzdem war es wohl organisatorisch nicht möglich uns nach 6 Wochen auf die neue Station rotieren zu lassen, somit verbrachte man 8 Wochen auf einer und nur 4 Wochen auf einer anderen Station. Ich war zunächst auf der Endokrinologie und habe mich darüber eigentlich gefreut. Leider gab es hier eigentlich nur spannende Fälle in der Tagesklinik (in der man kaum eingeteilt war), auf Station gab es in erster Linie Patienten mit diabetischem Fuß und eine bunte Mischung anderer Patientengruppen, die nichts endokrinologisches hatten, aber irgendwie immer auf die Endokrinologie geturft wurden. Man hatte auf der Station auch irgendwie das Gefühl mitten im sozialen Brennpunkt zu arbeiten. Es war nichts Ungewöhnliches, wenn wir an manchen Tagen nur Patienten mit Alkohol- und/oder Heroin-Abusus in den Zimmern hatten.
Das Verhältnis zur Pflege war leider auch nicht gut. Wenn man freundlich morgens gegrüßt hat, war es eher eine Ausnahme, wenn jemand geantwortet hat, Ständig wurde versucht pflegerische Aufgaben an uns Studenten abzudrücken, "weil ihr ja so viele seid". Wenn man Dienste mitgemacht hat, wurde man permanent zum Nadel legen gerufen und hat dann im Nachhinein gemerkt, dass die nächste Infusion für den Patienten erst für den kommenden Tag geplant war.

Was ich trotzdem sehr positiv hervorheben muss (man soll ja nicht nur meckern): einige der Stationsärzte auf der Endokrinologie waren sehr fit, nett und haben uns versucht sehr in den Stationsablauf einzubeziehen! Es wurde viel erklärt, man hat vieles selbst machen dürfen, man wurde in Therapieentscheidungen mit einbezogen und hat viele Briefe schreiben können. Somit habe ich wenigstens doch einiges gelernt! Es war den Ärzten immer wichtig, dass wir zum Essen gehen und die Pause ausnutzen.

Auf der Pneumologie war es leider nicht so viel besser. Die Pflege war hier aber wirklich super und das Patientenklientel etwas angenehmer. Leider arbeitete dort eine Oberärztin quasi als dauerhafte Stationsärztin und ist alles andere als freundlich zu uns PJlern gewesen. Man kann (bzw. muss) viel bei Bronchoskopien dabei sein, 2 Mal konnten wir auch bei einer Pleura- und Aszitespunktion zuschauen (selbst punktieren durfte man leider nicht).

Im Großen und Ganzen war ich einfach sehr enttäuscht, weil ich mich wirklich auf mein internistisches Tertial gefreut hatte. Meine beiden anderen Tertiale hatte ich an kleineren Häusern gemacht, wo man 1) sehr gut behandelt wurde, 2) viel mehr machen durfte (irgendwann muss man eben auch praktische Dinge lernen) 3) eine Bezahlung erhalten hat.
Bewerbung
Die Bewerbung lief direkt über die LMU online, die deutschlandweite normale Frist muss eingehalten werden.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
EKG
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
EKGs
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.13