Das Chirurgie Tertial in Gehrden war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte:
Gehrden ist in Region Hannover, ca. 10-12 km vom Stadtzentrum Hannover entfernt. Leider ist trotz der kleinen Distanz die Erreichbarkeit der Klinik mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur mit einem Bus möglich, die Fahrt dauert ca. 45-50 min von Hannover aus.
Nichtsdestotrotz hat sich dieser Weg für mich jeden Tag gelohnt, da ich sehr viel lernen konnte. Wenn man ein Auto hat, dauert die Fahrt ca. 18 min mit dem Auto, an manchen Tagen konnte ich mit anderen Assistenzärztinnen mitfahren, wenn es zeitlich passte.
Das Tertial gliedert sich in 2 Teile:
Allgemein- und Gefäßchirurgie sowie Unfallchirurgie/Orthopädie.
Die allgemein- und gefäßchirurgische Abteilung ist eine sehr große operative Abteilung mit dem maximalen Spektrum der Viszeralchirurgie sowie der Gefäßchirurgie.
Außer Organtransplantationen wird hier alles Viszeralchirurgische operiert.
Von Hemihepatektomien, Ösophaguseingriffen (2-Höhlen Éingriffe), Schilddrüsen über Rektumoperationen bis zu Standardoperationen wie Cholezystektomien, Leistenhernien etc.
Zu erwähnen ist, dass seit Anfang des Jahres DaVinci Roboterchirurgie gibt, hier werden insbsondere Pankreas- sowie Rektumoperationen mit durchgeführt.
Insbesondere für Chirurgie-Interessierte wie mich war es ein Vergnügen hier mitzumachen.
Der Vorteil der Abteilung ist das maximal breite chirurgische Spektrum bei sehr familiärem und nettem Team.
Es herrscht keinerlei Uni-Ton, die Chefärzte kennen und begrüßen die PJ-ler und interessieren sich für einen.
Den gefäßchirurgischen Teil fand ich persönlich auch sehr spannend, da ich hiermit zuvor wenig Berührung hatte.
Ich war positiv überrascht. Das Team der Gefäßchirurgie ist auch sehr nett, die Operationen sind sehr anspruchsvoll aber total lustig, da die Ärzte in dem Team der Gefäßchirurgie sehr locker und witzig drauf sind.
Man darf auf Stationen seine eigenen Patienten betreuen, lernt Sonographieren sowie Wundmanagement.
Im OP kann man fast immer nähen und knoten und bekommt seht viel erklärt.
Mir ist zudem aufgefallen, dass die Assistenzärzte im Vergleich zu anderen Häusern, wo ich famuliert habe, sehr viel mehr operieren dürfen. Man ist als Assistent regelmäßig im OP eingeteilt und bekommt eine gute chirurgische Ausbildung.
Man ist ca. 10 Wochen in der Allgemein- und Gefäßchrirugie (jeweils 5-6 Wochen) und wechselt dann für 6 Wochen in die Unfallchirurgie.
Das Team der Unfallchirurgie ist genauso wie in der Allgemeinchirurgie total nett und zuvorkommend. Insbesondere die Rotation in die Notaufnahme hat mir hier sehr viel Spaß gemacht, ich durfte selbstständig meine eigenen Patienten versorgen (natürlich immer nach RS mit dem Assistenzarzt), hier kann man sehr viel nähen.
Zusammengefasst kann ich das Chirurgie Tertial in Robert Koch KH in Gehrden jedem uneingeschränkt weiterempfehlen.