Ich hatte ein überwiegend gutes und lehrreiches drittes Tertial in Weende. Ich will in die Chirurgie gehen, hatte dementsprechend wenig Lust auf Innere und sie deswegen extra ins "kurze" letzte Tertial gelegt. Im Endeffekt hatte ich die meiste Zeit aber viel Spaß und konnte noch mal einiges für die Prüfung und hoffentlich auch für die Zukunft mitnehmen.
Zu den Basics: Arbeitszeit ist von 8 bis 16 Uhr, auf ITS geht es eine halbe Stunde früher los, dafür kommt man auch mindestens soviel früher raus, in der ZNA kann man sich recht frei einteilen solange man einigermaßen auf seine Stunden kommt. Pünktlich zu gehen ist eigentlich kaum ein Problem, ich war allerdings aus Interesse oft etwas länger da. Die Regelungen zu Diensten ändern sich oft, solange ich da war, waren bis zu 4 Dienste im Tertial mit entsprechendem Freizeitausgleich erlaubt - die lässt man sich einfach auf einem Zettel vom Diensthabenden bestätigen. Für PJler gibt es ein Frühstück und ein Mittagessen kostenlos, PJ-Unterricht ist einmal die Woche mit wechselnder Qualität.
Insgesamt ist das Haus sehr angenehm mit flachen Hierarchien und einem netten Klima, außerdem kennnt man schnell viele Leute, da es nicht sehr groß ist. Die Arbeit auf den einzelnen Stationen ist wie immer sehr davon abhängig, welche Ärzte dort aktuell eingeteilt sind. Die meisten geben sich aber trotz Stress Mühe, dass man auch etwas mitnimmt und nehmen sich auch mal die Zeit für eine entspannte Tasse Kaffee zusammen. Insbesondere von der Geriatrie (6.3) war ich positiv überrascht, dort kann man mit etwas Geduld viele internistische, neurologische und teils auch eher hausärztliche Basics lernen und seine eigenen Zimmer betreuen. Dadurch das die Pat so lange da sind, kann man sich wirklich gut in die einzelenen Fälle einarbeiten. In der Gastro (2.1) ist der Durchlauf deutlich höher, da viele Patienten zur elektiven Gastro oder Colo mit anschließender Überwachung kommen; das Bedeutet viele Aufnahmen und viele Briefe. Dafür hat man aber auch die Gelegenheit, in der Endoskopie dabei zu sein.
Im Haus sind sehr viele PJler (Innere, Chirurge, Anästhesie, Urologie) und in den Semesterferien zusätzlich Famulanten und Blockpraktikanten, sodass man eigentlich nie alleine essen muss und sich die Arbeit auf Station meist ebenfalls gut aufteilen kann.