PJ-Tertial Gynäkologie in DRK Kliniken Westend (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
8A, 8B, 5A, Kreißsaal, Brustzentrum
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich hatte mich aufgrund der sehr positiven Vorberichte für die Gynäkologie im DRK Westend entschieden und mich dementsprechend auch schon sehr auf das Tertial gefreut. Dementsprechend enttäuscht war ich, als sich das Tertial für mich dann ganz anders gestaltete, als ich aufgrund der Vorberichte erwartet hatte.

Vielleicht zuerst mal trotzdem das Positive: Das gesamte Team war (bis auf einen Oberarzt) sehr nett und auch das Spektrum in der Geburtshilfe und auch in der Gynäkologie ist groß, sodass man grundsätzlich viel sehen kann. Wir waren 3 PJlerinnen und wurden jeweils für 5-6 Wochen einem Bereich (Geburtshilfe, Gynäkologie, Brustzentrum) zugeteilt. Es gibt einen eigenen Raum für die PJlerInnen, indem man sich umziehen und die Wertsachen in einem Spind verschließen kann, Kleidung wird vom Krankenhaus gestellt, das Essen ist erstaunlich lecker und generell ist die PJ-Organisation am DRK sehr gut. Die fachübergreifenden Fortbildungen fanden fast immer statt und zudem gibt es 100 Euro Büchergeld.

Ich hatte auf der Gynäkologie jedoch das Gefühl, dass niemand wirklich Lust hatte, einem etwas beizubringen, egal, wie motiviert man sich gezeigt hat, und dass wir PJlerinnen vor allem dafür da waren, die Assistenzärztinnen zu entlasten, die, zumindest hatte ich den Eindruck, auch völlig überlastet waren (es ist also auch irgendwie verständlich, dass keiner Zeit für Lehre hatte). Man musste Glück haben und an jemanden kommen, der vielleicht gerade an dem Tag etwas motivierter oder weniger gestresst war, dann konnte man auch mal selbst Patientinnen untersuchen und schallen und die ein oder andere Frage stellen. Angeleitet oder korrigiert wurde man dabei jedoch kaum, sodass sich der Lerneffekt in Grenzen hielt. Man durfte zwar auch oft als 1. Assistenz in den OP, was jedoch meist daran lag, dass Personal aufgrund von Krankheit oder anderen Gründen ausgefallen war – war genug Personal da, waren wir als PJlerInnen sofort wieder raus (mit Ausnahme des Brustzentrums, da darf man eigentlich immer als 2. Assistenz ran). Zudem hatte ich mit meiner Kreißsaalrotation großes Pech (das lief bei den anderen beiden PJlerinnen aber deutlich besser), da neben mir noch zwei Hebammenschülerinnen und eine notärztliche Praktikantin da waren, sodass wir meist einfach zu viele waren und ich so nur relativ selten bei Spontangeburten oder Sectiones dabei sein konnte. Zudem wurde von mir erwartet, dass ich die Visite auf der Wochenbettstation übernahm, da es in der Zeit, als ich dort war, wie schon erwähnt, häufig Personalmangel gab und es außer mir sonst oft niemanden für die Wochenbettstation gegeben hätte. Und natürlich war es schön, da auch eigenständig arbeiten zu können, aber wie bei leider fast allen Aufgaben in diesem Tertial wurde man kaum bis gar nicht angeleitet und mit seinen Aufgaben einfach allein gelassen und so wurde ohnehin schon knappe Kreißsaalzeit noch ein ganzes Stück knapper. Die fachinternen Fortbildungen, die jede Woche hätten stattfinden sollen, fanden trotz mehrmaligen Nachfragens von unserer Seite genau 2 Mal statt, der Rest entfiel ersatzlos. Auch war die Stimmung zwischen Pflege, Hebammen, OP-Pflege und ärztlichem Personal nicht besonders gut, und während man zumindest mit der Pflege auf Station als hilfsbereite PJlerin nach einiger Zeit ein gutes Verhältnis hatte, so habe ich mich trotz Bemühens im Kreißsaal und vor allem im OP nie willkommen gefühlt (da kam es durchaus auch vor, dass ÄrztInnen und OP-Pflege sich gegenseitig angeschrien haben).

Ich möchte trotz meiner Kritik betonen, dass die meisten ÄrztInnen sehr nett waren und glaube auch, dass Lehre und Anleitung nicht an bösem Willen, sondern schlicht und einfach an der Arbeitsbelastung der ÄrztInnen gescheitert sind. Schade war es trotzdem, dass sich das Tertial aufgrund dessen dann so gestaltet hat, zumal ich mit viel Lust und Motivation in mein Wahlfach gegangen bin und mir einfach mehr erhofft hatte.
Bewerbung
Über das Standard-Charité-Verfahren
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Rehas anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
0,00
Gebühren in EUR
0,00

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.87