Es ist wie immer bei solchen Kritiken, es gab auch gute Tage und nette Ärzte in meinem Tertial, aber leider war das die Außnahme. Vorweg: ich bin aufgrund der guten Kritiken und der Empfehlungen ehemaliger PJler an das Rotkreuzklinikum. Die Broschüre, die man am Anfang bekommt ist mehr als veraltet, weder die Nummern noch die lernfreien Tage stimmen noch.
Gastro:
Sehr netter Chefarzt, der einmal die Woche Chefvisite geht und da lernt man dann tatsächlich auch etwas. Ansonsten sorgt er mit Pizza und Betriebsausflügen für gute Stimmung. Leider bestand meine Aufgabe ansonsten aus Blutabnehmen und Viggos legen. Und wenn die Patienten nicht im Zimemr waren, hat man durchaus auch von mir verlangt, ihnen auf den Raucherbalkon zu folgen und da Blut abzunehmen. Die Morgen-Besprechung, habe ich nur unter Protesten am Freitag (mit Fortbildung) geschafft. Visite war für mich erst gegen Ende meiner Zeit auf der Gastro möglich, nach mehreren Beschwerden und nachdem ich schneller im Blutabnehmen wurde. Die Stimmung zur Pflege war gespalten, mit einigen bin ich sehr gut ausgekommen, mit anderen, war ich mir bis zum Schluss nicht sicher, ob sie mich verstehen. Kurvenvisite habe ich nie ganz mitgemacht, weil da gab es ja noch Betten zu schieben oder andere nicht-ärztliche Botengänge. Das war leider der traurige Tiefpunkt des Tertials: bei Krankheit oder Urlaub des Transport-Dienstes (insgesamt fast die Hälfte meines Tertials) wurde es meine PJler-Aufgabe, die Patienten der Station mit dem Bett in die Funktionsbereiche zu schieben. Dafür habe ich dann auch ein Telefon gehabt. In den Funktionsabteilung war es leider auch die Außnahme und nicht die Regel, dass ich bei den Untersuchungen dabei sein durfte.
Kardio und Pulmo:
Hier habe ich den Chefarzt nur ein paar Mal kurz zur Chef-Visite gesehen und die Oberärzte kaum. Die Aufgaben wurden dann ergänzt: Blut abnehmen, Viggo legen und Lasixs aus der Hand zweimal täglich. Die Stationsärzte waren sehr bemüht, aber auch hier war die Hauptaufnahme Blut abnehmen.
Nach Kontakt zu einer offenen Lungen-TBC auf Station habe ich mich ehrlich gesagt auch hier nicht gut betreut gefühlt. Die Mikrobiologin hat eine Sache empfohlen, der Betriebsmedizienr eine andere... am Ende hat sich mehrere Monate danach das Gesundheitsamt darum gekümmert. Als PJler und Mensch habe ich mich da sehr alleine gelassen gefühlt. Die Stimmung zur Pflege war hier aber besser. Und nachdem die Aufnahme-Ärztin krnak war, durfte ich einige Aufnahme-Untersuchungen machen. Das war sonst nämlich leider keine Pjler Aufgabe, daher hat mir nach dem tertail definitiv die Routine in der körperlichen Untersuchung gefehlt, die ich in der Prüfung gerne geahbt hätte.
Notaufnahme:
Wie meistens: Highlight des Tertials. Man darf aber immer nur eine Woche in die NA. Nettes Team, spannende Fälle, tatsächlich einiges Selbststaändig geamcht und gelernt.
Fazit:
Natürlich habe ich auch im Rotkreuzklinikum sehr nette Ärzte getroffen, vor allem die Assistenzärzte und einige Oberärzte waren sehr bemüht und haben versucht mir etwas beizubringen. Leider war es aber aufgrund der Oragnisation und der Umstände oft nicht möglich. Mehr als einmal hatte ich das Gefühl, dass ich nach den Blutabnahmen einfach gehen kann, weil das meine Hauptaufgabe war und die hatte ich ja erledigt. Unterricht fand sehr unregelmäßig statt, Mittwochs sind wir immer ans MRI gefahren um da am Unterricht teilzunehmen, Freitags sollte es eigentlich regelmäßig das Quiz mit Chris geben (leider hat es nur ein paar Mal stattgefunden, war dann aber wirklich DAS Highlight der Woche)
Einer der Oberärzte der Gastro ist noch an der Organisation eines Sono-Kurses für meist Hausärzte, aber insgesamt Assistenten zuständig. Daran durften wir kostenlos teilnehmen, meist aus Mangel an Patienten als Modelle. Das war ganz interessant. Aber drei bzw. vier Tage Lehre retten leider kein ganzes Tertail.
Um auf eine positive Note zu enden: Man ist in München, schafft immer die Mittagspause, darf meist früh gehen und einige Ärzte waren sehr nett.