Vorweg: Ich konnte schon ein wenig Vorerfahrung auf chirurgischen Stationen sammeln und habe unter anderem auch mein erstes PJ-Tertial in der Schweiz absolviert. Nun ist so ein Bericht immer auch sehr subjektiv, obwohl sich diese Beobachtungen/oder Meinungen mit denen von 3 anderen PJler/innen deckten.
Allgemein:
-Arbeitsbeginn 7:30 Uhr
-Arbeitsende meist 15:30 Uhr
-Tagesablauf: morgens muss auf dem OP-Plan geschaut werden, ob/wann und wie viele PJ-ler/innen im OP benötigt werden. Vorher wird erwartet, auf der allgemeinchirurgischen Station Blut abzunehmen und Zugänge zu legen. Falls noch Zeit besteht, soll dann auch noch auf der Privatstation und auf der unfallchirurgischen Station dasselbe erfolgen. Somit bekommen der/die Pj-Student/innen die morgendliche Station-Visite nur teilweise oder überhaupt nicht mit.
Die OPs fangen ab 8 Uhr an und die Pjler/innen werden überwiegend in der Viszeralchirurgie eingesetzt: Aufgaben sind dort meist Haken halten und am Ende der OP zunähen. Montags wird ein Student auch gerne an die Gefäßmedizin ausgeliehen.
Mittagessen: ist für Pjler/innen frei zwischen 11-14 Uhr
Nachmittagsbesprechung ist um 15 Uhr und geht 15-30 min
Anschließend Feierabend
Sonstige Aufgaben:
-Station: Stationsärzte unterstützen, Anrufe tätigen usw., Tumor-Konferenz-Ordner erstellen, Pat. In der Tumor-Konf. vorstellen, Pat. bei der Chefarztvisite vorstellen
-Notaufnahme: Patienten visitieren und Berichte schreiben
-Ambulanz: Einblick in die Patientenaufnahme
Gesamteindruck:
Leider hat mir das PJ-Tertial in der Chirurgie des Agaplesion-Krankenhaus überhaupt nicht gefallen und ich kann es auch niemandem weiterempfehlen. Der Umgangston ist teilweise nett aber auch häufig schroff, Pjler/innen werden als Arbeitskräfte ausgenutzt, ohne auf ihre individuellen Stärken und Schwächen oder ihre Lernmotivation einzugehen. Im Haus müssen sich die Pj-ler/innen selber zurechtfinden, einen Einführungstag oder eine Schwerpunktsetzung gab es nicht.
Pj-Unterricht findet eigentlich 1xWoche am Mittwoch von 15-16 Uhr statt, ist aber meistens ausgefallen...
Die ärztliche Pj-Beauftrage ist für diesen Job meiner Meinung nach leider ungeeignet oder hat kein Interesse, sich mit den PJ-lern länger als nötig zu befassen. Zwar gab es auch lehrreiche Momente im Op aber insgesamt ist mein Eindruck eher negativ ausgefallen.