PJ-Tertial Unfallchirurgie in St. Elisabeth Krankenhaus (9/2019 bis 11/2019)

Station(en)
14
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Zunächst etwas positives: Die Assistenzärzt*innen sind alle nett und bemüht und auch sonst besteht im Team bis auf wenige Ausnahmen eine gute Stimmung. Patient*innen wurden in meiner Gegenwart fast immer respektvoll behandelt. Außerdem wird man nur mit viel Pech mal angeschrien und zumindest ich als weißer Cis-Mann habe keine sexistischen oder rassistischen Ausfälle mitbekommen oder von Kolleg*innen berichtet bekommen.
Wenn das ist, was du dir von deinem unfallchirurgischen Tertial erwartest wirst du zufrieden sein und eine gute Zeit haben. Ich glaube wir sollten mehr erwarten!

Also zum negativen: Ich habe in meiner Zeit in der Unfallchirurgie mehr verlernt als neu gelernt. Wir als PJler*innen wurden fast immer im OP Saal eingesetzt, wo TEPs gemacht wurden, andere Eingriffe haben wir kaum gesehen. Die Oberärzte (kein gendern nötig) haben, bis auf ein/zwei Ausnahmen mit denen man kaum zu tun hat, kein erkennbares Interesse an Lehre und Wissensvermittlung. Fragt man im OP nach wird schon mit einem kurzen halbverständlichen Satz geantwortet, Lehre ist etwas anderes. Auch die Fortbildungen, die einmal wöchentlich stattfinden sind zu wenig und mager, wir konnten diese nur ein Mal wirklich wahr nehmen. (An meiner Klinik zuvor waren es sechs gute Fortbildungen die Woche).
Wenn PJler*innen nicht gerade im OP sind, sind sie für Blutabnahmen, Rehaanträge ausfüllen, Aufklärungen vorschreiben und bei Aufnahmen assistieren zuständig, wobei (positiv!) Patient*innen orthopäisch untersucht werden und man dies auch von Assistenzärzt*innen erklärt bekommt. Für das Ausfüllen von Rehaanträgen kriegen PJ-Studierende in anderen Kliniken das Geld, das allein für das Ausfüllen von den (Renten)Kassen gezahlt wird, hier nicht.
Insgesamt ist die Arbeit im OP monoton, selbst machen darf man wenig, war für mich aber nicht der ausschlaggebende Punkt. Auf Station ist viel Schreibarbeit, auch sehr monoton. Die Klinik und der Chef haben kein Interesse an Lehre, was wirklich schade ist. Ich habe mehrmals versucht ein Gespräch mit dem PJ-Koordinator zu ermöglichen und die Kritikpunkte anzusprechen, dieses kam leider jedoch nicht zustande.
Der Fairness halber muss erwähnt werden, dass wir die meiste Zeit nicht furchtbar viele waren, bei mehr Studierenden ist es vielleicht eher möglich auch in Sprechstunden etc zu schauen. Außerdem muss noch erwähnt werden, dass die Klinik zu großem Teil orthopädische Patient*innen hat, wirklich unfallchirurgische Fälle wirst du kaum mitbekommen. Ich war auf der Endoprothesenstation, was sicher dazu beigetragen hat, dass mein (Teil-)Tertial nicht das spannendste war.

Fazit: Wirklich nette, bemühte Assistenzärzt*innen, sehr magerer Rest.
Aber... neben zwei Monaten Unfall/Ortho verbringt man im Eli zwei Monate in der Viszeralchirurgie, hier ist es wirklich, wirklich schön und das kann das oben beschriebene wieder wett machen!

Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Mitoperieren
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Rehas anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
100€/Monat
Gebühren in EUR
1,30€/Mittagessen

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.6