Ich kann die Radiologie in Erding insgesamt sehr empfehlen! Bei relativ freier Einteilung habe ich die Zeit hauptsächlich mit der Befunderstellung und -besprechung, 1:1-Lehre von Ärzten und auch Eigenstudium am PC verbracht. Die Ärzte von den Assistenten bis zur Chefin sind meist offen dafür einem was beizubringen und holen einen auch mal bei interessanten Befunden dazu. Sowohl Ärzte als auch Pflege waren sehr freundlich und aufgeschlossen! Man lernt die ganze Abteilung kennen und wird gut eingegliedert, so war ich z.B. bei der Weihnachtsfeier der Abteilung auch dabei.
Details:
Man bekommt ein Dosimeter, einen eigenen Account zum Befunden und meistens ist auch eine Arbeitsstation frei. Wenn jedoch mal nur die Notfall-Arbeitsstation zur Verfügung steht (an der keine Befundungsmonitore angeschlossen sind) und gerade niemand ür etwas Lehre Zeit hat, ist es nicht dumm, den Amboss-Login oder ein Buch parat zu haben. Die Abteilung ist zurzeit ärztlich noch etwas unterbesetzt, was sich jedoch sehr wahrscheinlich schon bald ändert. Dennoch fand sich auch in meinem Tertial schon meist jemand, der sich etwas Zeit für einen nimmt.
Mir gefiel die große Freiheit die Zeit dort selber zu gestalten. Ich habe insgesamt ca. 500 Befunde (Röntgen, CT, MRT) verfasst, meine Vorgänger mal mehr, mal weniger, der Rekord liegt scheinbar um die 1000.
Inhaltlich durchläuft man in der Regel Röntgendiagnostik, CT, MRT und interventionelle Radiologie (Angiologie). Bei letzterer kann man auch aktiv teilnehmen. Immer wieder gibts eine Durchleuchtung (Breischluck, Magen-Darm-Passage...) oder eine CT-gesteuerte Punktion zu sehen.
Es finden tägliche Röntgendemos mit den Unfallchirurgen, Gefäßchirurgen, Viszeralchirurgen und den Internisten statt. An letzterer habe ich oft teilgenommen. Jeden Dienstag besteht um 16:30 auch die Möglichkeit zur Teilnahme am Tumorboard.
Die Teilnahme am wöchentlichen PJ-Unterricht der Inneren Medizin (Mittwochs 14-15 Uhr) und den gelegentlichen hausinternen Reanimationstrainings ist problemlos möglich. Es gab sogar eine Übungsprüfung für das M3, die die Chefärzte der Inneren und Chirurgie gehalten haben, in denen man schon mal den ersten Tag der Prüfung in diesen Fächern durchlaufen konnte!
Es wird durchaus Wert darauf gelegt, dass man nicht allzu früh abhaut. Ich bin von 8 bis ziemlich genau 16:30 Uhr dagewesen, aber auch mit großzügiger Mittagspause mit den anderen PJlern.
Mir wurde ein eigenes Diktiergerät und ein Telefon zur Verfügung gestellt, mittels letzterem wird man angerufen wenn in der Radiologie ein venöser Zugang gebraucht wird. Das hält sich jedoch mengenmäßig sehr in Grenzen, es gibt öfters 1-2 Tage keine Nadeln zu legen, in seltenen Fällen (wenn CT, MRT und Nuklearmedizin alle laufen) vielleicht auch mal 5-6 an einem Tag. Durch das Patientengut bedingt sinds meist auch keine besonders schwierigen, und wenn man mal dennoch nicht klarkommt, übernimmt einer der Ärzte ohne Probleme. Aufklärungen musste ich keine erledigen.