Das Tertial in der Augenheilkunde im St.Joseph-Stift war wirklich sehr schön. Es war mein 2. Tertial und ich war richtig gerne dort.
Vor dem PJ hatte ich bis auf das sehr kurze Augenmodul an der Uni mit diesem Fach gar keine Berührung gehabt, noch keine Famulaturen gemacht usw. Dementsprechend bin ich mit quasi null praktischen Fähigkeiten und auch eher wenig theoretischem Vorwissen gestartet und freue mich jetzt, dass ich in den 3,5 Monaten, die ich da war, doch viel gelernt habe. Ich wäre gerne noch länger geblieben! :)
Es gibt pro Tertial nur einen PJ-Platz und man kann sich ganz frei aussuchen, wo man gerne sein möchte, auf der Station, in der Ambulanz, im OP... man ist überall gerne gesehen und wird sehr nett aufgenommen vom ganzen Team und bekommt viel gezeigt und erklärt. Ich war die erste Zeit auf der Station, um in Ruhe hineinzufinden in die Krankheitsbilder, Untersuchungstechniken und Befunde usw. und habe auch immer mal wieder im OP zugeschaut. Nach gut der Hälfte des Tertials bin ich dann in die Ambulanz gewechselt.
Auf der Station ist man bei den Visiten und Aufnahmen dabei, schreibt Briefe, entlässt Patienten, macht (wirklich wenige) Blutentnahmen und legt hin und wieder mal eine Braunüle,
Man kann auch immer im OP zuschauen und bekommt auch dort viel erklärt.
In der Ambulanz kann man selbstständig Patienten untersuchen und mit einem der Assistenzärzte besprechen und auch einem der Oberärzte vorstellen.
Ich konnte am Anfang wie gesagt quasi gar nichts praktisches und habe dort alles ganz nett erklärt und gezeigt bekommen und kann jetzt neben anderen Dingen den Vorderabschnitt befunden, ganz passabel den Augendruck messen und einigermaßen funduskopieren - am Anfang dachte ich, dass ich das nie hinbekommen würde. ':-)
Ich glaube, wenn man schon Vorerfahrung mitbringt und aktiv ist und zeigt, dass man gerne viel machen und lernen möchte, kann man noch viel viel mehr aus dem Tertial herausholen als ich es gemacht habe und dort rasch eigenständig mitarbeiten. Man wird auf jeden Fall schnell in das Team eingebunden.
Aber auch, wenn man Auge nur mal ausprobieren möchte oder gar nicht so genau weiß, ob das denn nun das richtige Fach sein könnte, ist man im St. Joseph Stift auf jeden Fall nicht falsch - weil es dort nämlich richtig nett ist und man unabhängig davon, ob man die Augenheilkunde dann lieb gewinnt oder nicht, ein sehr angenehmes Tertial hat... von dem Stress und dem allgemeinen PJ-Frust, den man in anderen Fächern (Chirurgie/Innere usw) und Häusern hat, ist man dort wirklich meilenweit entfernt. Alles und alle sind sehr entspannt und man kann auch (auf der Station) fast immer erheblich früher gehen.
Für mich war es die richtige Wahl und ich kann das Tertial dort guten Gewissens weiterempfehlen!
Sonstiges:
Man kann im Personalwohnheim wohnen, die Verteilung ist 5 Wochen vor Tertialbeginn. Die Wohnungen sind schön eingerichtet und direkt neben dem Krankenhaus. Vielleicht sind viele abgeschreckt worden von alten Bewertungen, wo es hieß, dass es schwer ist, eine Wohnung zu ergattern, weil es nur wenige gibt (3 oder 4). Das stimmt auch, aber in meinem Tertial und in dem davor standen Wohnungen teilweise leer, weil niemand einziehen wollte, die Chancen stehen also wirklich nicht so schlecht!
Außerdem wurde 10/19 der Bafögsatz angehoben und das St- Joseph Stift hat die Aufwandsentschädigung fürs PJ dann gleich erhöht. Jetzt ist es so, dass man Mo bis Fr umsonst Mittagessen und Frühstück bekommt (wirklich lecker!) und jeder 400 Euro bekommt, unabhängig davon, ob man eine Wohnung gestellt bekommt oder nicht (weil sie die Regelung haben, dass sie in jedem Fall max. 400 Euro ausbezahlen).
Bewerbung
PJ Portal. Für die Wohnung 5 Wochen vor Tertialbeginn möglichst schnell auf eine Email aus der Personalabteilung antworten.