Ein Tertial in der Anästhesie im St. Joseph-Stift kann ich definitiv empfehlen. Es war eine sehr gute Zeit dort. Das wichtigste vorab ist meiner Meinung nach, dass es ein extrem menschliches Team ist, über alle Hierarchieebenen hinweg. Man wurde super betreut, durfte im Grunde alles machen und sich größtenteils selber einteilen. Die ersten Wochen bin ich im OP eingeteilt worden, aber nach einer Eingewöhnung konnte ich mich frei bewegen und einteilen wie ich wollte. Ich war für 8 Wochen im OP, bin dabei durch alle Abteilungen rotiert, von Gynäkologie (2 Wochen) über Chirurgie (2 Wochen) hin zu HNO (2 Wochen) und Augen (2 Wochen). Hinzu kam immer wieder ein Einsatz im Kreissaal. Danach war ich für die restlichen 8 Wochen auf Intensivstation. Allerdings habe ich dabei immer wieder Wochen in anderen Bereichen eingestreut, u.a. eine Woche im Schmerzdienst, im Aufwachraum oder auch mal einen Tag ITW fahren. Die Betreuung war dabei wirklich immer super. Ich hab versucht mich des öfteren an den gleichen Arzt zu halten, einfach weil dieser einen dann kannte und einem schnell Dinge übertragen hat und auch hat machen lassen, v.a. bei den Oberärzten (die durch die Bank weg alle sehr nett sind und einem gerne ausführlich auch Dinge erklären). Auf Intensivstation war oft Zeit für Lehre am Bett und man durfte eigene Patienten übernehmen und behandeln (es wurde einem immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden wenn man nicht weiter wusste) und das beste war, dass man sich immer Hilfe holen konnte ohne Angst zu haben das man dann abgestempelt ist und am nächsten Tag diese Dinge dann nicht mehr machen darf weil man sie einmal nicht hinbekommen hat. Großes Lob dafür also von meiner Seite.
Allgemein lässt sich sagen das das Stift eine gute Zeit ist. Es gibt einen guten Zusammenhalt unter den PJlern, wir haben uns meist gegen 12.30 zum gemeinsamen Mittagessen getroffen, viele auch zum Frühstück um 09.30. Man bekommt 650 Euro Gehalt von denen aber 250 Euro für das Essen (Frühstück und Mittagessen) abgezogen werden. Das Essen ist ziemlich gut (nur als Veganer nicht wirklich) und üppig. Wer eine Wohnung nimmt (direkt am Krankenhaus und gerade neu renoviert) muss noch einmal 100 Euro abziehen.
Es gab viel Studentenunterricht:
- Mo. 07.45 Uhr: Sonographie bei Prof. Diekmann
- Mo. 15.00 Uhr: Anästhesie
- Di. 14.00 Uhr: Tumorkonferenz
- Mi. 13.00 Uhr: Chirurgie
- Mi. 14.00 Uhr: Innere
- Do. 14.00 Uhr: Radiologie bei Dr. Wirthle
Kleidung wird gestellt, in der Anästhesie habe ich auch einen eigenen Spind bekommen und einen Schlüssel mit dem ich wirklich überall hinkonnte, incl. Patientenfahrstuhl für Notfälle, etc.
Die Betreuung in der Anästhesie auch von Seiten des Sekretariats (in Person von Fr. Schinor) und durch Prof. Jaeger war wirklich super und jederzeit unglaublich freundlich.
Studientage sind möglich, je nachdem wie eure Uni das handhabt. Bei mir war das Verhandlungssache von Seiten meiner Uni und ich habe 8 Studientage bekommen, alle zwei Wochen einen, Mittwochs. Ich musste am Tag vorher immer nur Bescheid geben das ich am nächsten Tag einen Studientag nehme. Das war wirklich super um einfach mal einen Tag in der Woche Zeit zu haben um Dinge nachzuschlagen oder um an seiner Doktorarbeit zu arbeiten.
