Insgesamt würde ich meine Zeit in der Inneren als gut sehen. Es ist natürlich überall Gesundheitswesen und damit meistens unterfinanziert, die Leute haben zu wenig Zeit und es gibt mehr hektische als entspannte Tage, aber alle waren sehr nett zu mir und ich fand die Teams alle sympathisch. Einen Teil der Zeit war ich die einzige PJlerin in der gesamten Inneren, weil ich im Mai angefangen hatte. Dadurch hatte ich, denke ich ein bisschen "Sonderstatus" und die Ärzte hatten ein bisschen mehr Zeit für mich (teilweise sogar mit Einzelunterricht).
Wirklich super finde ich die vielen Fortbildungsangebote, die es für die PJler gibt (eigentlich jeden Tag eine, teilweise auch mehr) zu denen man hin kann und auch völlig problemlos darf, aber eben nicht muss, wenn gerade auf Station irgendwas interessanter ist. Und den EKG Kurs fand ich sehr empfehlenswert.
Auf der anderen Seite ist es nicht so, dass man ständig früher heimgeschickt wird, sondern eher auch mal ein bisschen länger bleibt (wenn auch nicht so lange wie die Assistenzärzte).
Zu den Stationen ( wie überall natürlich sehr personenabhängig, und wenn die entsprechenden Assistenzärzte weiter rotieren, gilt das evtl. auch nicht mehr für die Station)
St.46/Gastro: Viel, viel Blut abnehmen/ Flexüle legen (morgens locker 2-3h und dann immer mal zwischen durch noch mal, aber vielleicht habe auch nur ich zu lange gebraucht). Ein paar Patienten aufnehmen, und ansonsten bei der Visite mitlaufen. Da auf der Station für meinen Geschmack zu wenige und deutlich veraltete Computer sind, gibt es wenig Gelegenheit sich wirklich in Patienten einzulesen/ Briefe zu schreiben. Ich war aber beim Ultraschall, bei einer Gastro und einer Kolo.
St. 48/"Pulmo": deutlich ruhiger und kleiner und damit weniger maximal mögliche Blutabnahmen ;). Ich fand es super, um selber Patienten/Zimmer zu betreuen. Mir hat es dort gut gefallen.
St.3/Kardio: eine sehr große, für meinen Geschmack zu unübersichtliche und hektische Station. Aber man bekommt viel erklärt und darf zu allen Funktionsuntersuchungen mitgehen (Koro, HSM-Implantation, TTE, TEE, Kardioversion..). Allerdings habe ich da auch die meisten "Überstunden" gemacht.
IMC: total super, kaum Blutabnahmen, man bekommt viel gezeigt und erklärt, kann kleine Eingriffe auch selber machen (bei mir war es am Ende "nur" Aterien legen in Ermangelung von Patienten) Weil ja Schichtwechsel ist, geht man auch tatsächlich nach der Übergabe (wenn nicht noch freiwillig etwas interessantes passiert)
Notaufnahme: deutlich organisierter als ich es von einer Notaufnahme erwartet hatte. Es ist natürlich auch mal hektisch, aber als PJler hat man ja noch den Luxus sich für die Patienten Zeit nehmen zu können und auch mal ausführlicher Anamnese/Untersuchung zu üben, trotzdem kurz Pause zu machen usw. Lerntechnisch fand ich es dort fast am besten, weil man die Patienten eben selber untersucht und dann mit einem Arzt bespricht, auch wie es weiter gehen soll, ob man sich irgendwo unsicher war ect. Würde ich jedem sehr empfehlen, allerdings vielleicht nicht gleich als erste Station, ein bisschen reinkommen vorher ist sicherlich nett.