Das Caritas in Bad Mergentheim ist ein kleineres - aber nicht zu kleines - Haus mit familiärer Atmosphäre und der Gelegenheit ein gutes PJ zu erleben. Speziell die Innere Medizin hat ein sehr sympathisches Team an jungen, motivierten Assistenten, Oberärzten, die ansprechbar sind und generell ein ausgesprochen gutes Klima im Haus.
Die Innere ist geteilt in drei Kliniken - Kardio/Pulmo mit IMC (IM1), Gastro/Onko mit Palliativstation (IM2) und Nephro (IM3) mit größerer Dialyse im Haus- sowie einer interdisziplinären Notaufnahme. Am ersten Tag wird man mehr oder minder per Zufallsprinzip verteilt,danach rotiert man in Absprache mit den Mit-PJlern eigenständig durch. Wo es einen zunächst hin verschlägt ist wirklich egal. Die große Mehrheit der Assistenten schätzt einen als jungen Kollegen und man darf schnell eigenständig mitarbeiten und fühlt sich integriert im Kollektiv. Die wenigen anderen erklären auf Nachfrage was passiert und man arbeitet ihnen zu. Zu den Oberärzten herrscht insgesamt guter Kontakt, ich hatte immer das Gefühl Fragen stellen zu können und viel zu lernen.
Der Kontakt mit den Kollegen der Pflege ist großteils gut, aber wie überall gibt es einige wenige Personen, bei denen weder höfliches Entgegenkommen noch bestimmtes Auftreten einen nicht vor unschönen Situationen feit. Man findet aber schnell raus, wen man vermeiden will. Blut wird in der Inneren großteils durch die Pflegenden abgenommen, je nach Station wird das verschieden geregelt. Beispielsweise gibt es auf der Station D2 eine Arzthelferin, die an vier Tagen die Woche abnimmt.
mmer wenn ich nicht direkt beschäftigt war mit eigenen Patienten, Briefen, Visite oder allem was so anfällt, war ich in den Funktionen. Je nach Motivation war es nie ein Problem sämtliche Prozeduren zu sehen und bei Punktionen, in der Sono, Gastro und laut Kollegen auch im Herzkatheter zu assistieren oder selbst Hand anzulegen. Rückblickend betrachtet gingen die Arbeitstage immer sehr schnell rum und man konnte immer gut Beschäftigung finden.
Die Notaufnahme ist natürlich sehr beliebt, aber es gibt häufig genug Arbeit, dass es in Ordnung ist dort zu zweit eine Rotation zu absolvieren. Auch hier finden sich sehr liebe Assistenzärzte, die einem - wenn man das will- viel Vertrauen entgegen bringen selbstständig zu einer Verdachtsdiagnose zu finden und ein Behandlungskonzept zu erarbeiten. Dienste sind in der Spät- und in der Nachtschicht möglich und auch absolut lohnenswert.
Die Lehre am Caritas ist wechselhafter Qualität. Von einem sehr lohnenswerten Sonokurs über eine qualitativ wechselnde Psychosomatische Fortbildung/Fallvorstellung (die man aber mindestens einmal erleben sollte), bis hin zu Vorlesungen der verschiedenen Fächer, die vor allem für Leute, die am Caritas geprüft werden besonders wichtig sind, gibt es wöchentlich mindestens zwei Veranstaltungen, die man besuchen kann. Studientage nimmt man einfach in Absprache mit den eigenen Assistenten.
Das Haus ist aktuell in großem Umbruch - und man kann natürlich nicht sagen, wie es sich weiter entwickeln wird. Ich bin mir aber sicher, dass es weiterhin stark geprägt sein wird von einem motivierten, freundlichen Team an Assistenten und ein guter Ort bleibt um sein PJ zu absolvieren.