Ich habe meinen letzten Abschnitts des PJ‘s in der Gyn am St. Joseph-Stift verbracht und bin aufgrund meines großen Interesses für das Fachgebiet mit einer hohen Motivation in das Quartal gestartet. Vor allem im Vergleich zu den vorherigen Abschnitten wurden meine Erwartungen leider nicht erfüllt.
Meine Hauptkritik betrifft vor allem die fehlende Organisation des PJ’s und die mangelhafte Lehre. Die ursprüngliche Einteilung in jeweils vier Wochen gynäkologische Station, Wöchnerinnen-Station und Kreißsaal wurde nicht eingehalten. Denn sobald man als PJler alleine ist, muss man sich darauf einstellen, die meiste Zeit mit Blutabnahmen oder im Op (va. urogynäkogisches Eingriffe (Di + Fr) und lap. Hysterektomien mit Halten des Manipulators) zu verbringen. Zu zweit haben wir uns diese Aufgaben ganz gut teilen und gelegentlich Einblicke in die Ambulanzen gewinnen können. Dennoch blieb es häufig bei einem kurzen „Reinschnuppern“, bevor das Telefon zur nächsten Op, Blutabnahme, Botengang etc. geklingelt hat. Ich hätte mir sehr gewünscht, für eine längere Zeit in eine Station/Ambulanz eingebunden zu werden.
Erfahrungen im Kreißsaal sammeln zu können, gestaltete sich auch sehr schwierig. Das Problem ist wohl bekannt, da sogar der Chefarzt der Anästhesie, die PJler der Gyn bei der Einführung gebeten hat ihm als PJ-Verantwortlichem Bescheid zu geben, wenn es Schwierigkeiten geben sollte. Dennoch hat sich seitdem nicht viel an der Situation geändert. Ich habe mich daher nach der Hälfte des PJ-Abschnitts ohne Kreißsaalrotation darum bemüht, für eine Woche die Hebammen in ihren Diensten zu begleiten. Diese Woche gehörte zu der besten und lehrreichsten Zeit des PJ-Abschnitts.
Neben der vielen Kritik ist positiv zu sagen, dass das Team der Assistenzärzte/-innen sehr nett und bemüht war. Wenn sich die Möglichkeit bot den ganzen Tag in einer Ambulanz zu verbringen, konnte man ein breites Spektrum der Gynäkologie kennenlernen und teilweise auch eigenständig die Anamnese erheben und Untersuchungen durchführen. Leider kam dies viel zu selten vor.
Zu Beginn des Quartals hatte ich den Wunsch mich im Anschluss an das PJ in der Abteilung zu bewerben. Leider ist meine Motivation von Woche zu Woche zunehmend gesunken. Das Interesse an dem Fachgebiet wurde mir zum Glück nicht genommen, allerdings ist eine Bewerbung für mich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vorstellbar. Ich hoffe sehr, dass sich an den PJ- Rahmenbedingungen in der Frauenklinik in der nächsten Zeit etwas ändern wird.
Bewerbung
Die Bewerbung lief unkompliziert über das PJ-Portal.