PJ-Tertial Innere in Landeskrankenhaus Bregenz (10/2019 bis 12/2019)

Station(en)
Sonderstation, Gastroenterologie, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Bereits der erste Eindruck stimmte: Alles war organisiert, ich habe sofort einen Spind, Arbeitskleidung und einen Chip (für den Zugang der Räumlichkeiten und mit der Möglichkeit, Geld für Essen aufzuladen) bekommen und war bereits im Dienstplan eingeteilt. Als „KPJ-Ärztin“ am LKH Bregenz sah mein Tagesplan wie folgt aus: Nach der Morgenbesprechung um 8 Uhr standen meist „Leitungen“ (i.v.-Zugänge) und Blutabnahmen an. Blut abnehmen ist grundsätzlich Aufgabe der Pflege, weshalb nur die schwierigeren (aber machbaren) Fälle vom ärztlichen Personal erledigt werden müssen, sehr angenehm. Es folgte die Visite mit dem Stationsarzt/ der Stationsärztin und evtl. einem Oberarzt. Diese erfolgt mithilfe eines mobilen Computers auf dem Visitenwagen, sodass Labor- oder Untersuchungsergebnisse schnell eingesehen und ggf. schon weitere Anordnungen verschickt werden können. Ich konnte jederzeit Fragen stellen und wurde stets in die Besprechung eingebunden, je nach Zeit und Oberarzt fand auch etwas bedside-teaching statt, was ich persönlich als sehr bereichernd empfand (hervorzuheben ist dabei der sehr engagierte und kompetente OA Wechselberger, von ihm kann man wirklich eine Menge lernen!!). Da es im Anschluss an die Visite u. a. auch Aufgabe der KPJlerInnen war, Anordnungen und Aufklärungen für anstehende Untersuchungen zu bearbeiten, musste man zwangsläufig gut aufpassen, um alles mitzubekommen (natürlich war Nachfragen trotzdem jederzeit möglich). Anschließend besprach man sich meist nochmals kurz mit seinem Kollegen/ seiner Kollegin (oft bei einem Kaffee :) ) und dann wurde sich in die Arbeit gestürzt: Anordnen, Aufklären, Status erheben bei neuen Patienten, Aufnahmen und Briefe anlegen/ diktieren, Gespräche mit PatientInnen und Angehörigen. Zwischen 12 und 13 Uhr war es immer möglich, in der Kantine essen zu gehen, in den allermeisten Fällen gemeinsam mit den KollegInnen der Inneren und anderen KPJlerInnen. Selbst wenn es mal sehr stressig war, wurde darauf geachtet, dass ich als KPJlerin Mittagspause machen konnte. Das Essensangebot war für mich ausreichend, es gab eine wunderbar bunte Salatbar, außerdem zwei Tagesgerichte, eines davon vegetarisch. Wenn es sich zeitlich ausging, konnte man im Laufe des Tages in der Funktionsdiagnostik (Magen-/ Darmspiegelung, Sonographie, Leberbiopsien, Aszites- und Pleurapunktionen, Ergometrie) vorbeischauen, teilweise sogar mithelfen. Mein persönliches Highlight war eine unter Aufsicht selbstständig durchgeführte Aszitespunktion. Um 15.15 Uhr versammelte man sich zur Röntgenbesprechung, auch hier konnte ich meinen Blick bzgl. der Bildgebung noch etwas schulen. Offiziell ist um 16.30 Uhr Feierabend- und an den überwiegenden Tagen ist dies realisierbar. Ich hatte zwei Wochen, in denen ich auf Station mit dem Assistenzarzt alleine war, weswegen ich deutlich länger mithalf, doch es gab zum Ausgleich andere Zeiten, in denen ich auch schon früher gehen konnte.
Meine Zeit verbrachte ich auf zwei verschiedenen Stationen sowie einen Teil auch in der Ambulanz. Das war klasse, da man so unterschiedliches Personal kennenlernte, also auch unterschiedliche Ansätze, sowie gerade in der Ambulanz ein noch größeres Spektrum an Krankheitsbildern (u.a. auch neurologischer Art, da es keine Neurologie im Haus gibt). Außerdem konnte man sich hier in der eigenständigen Erstanamnese und Statuserhebung üben! Die Stationen sind zwar grob unterteilt nach Schwerpunkten (Gastroenterologie, Kardiologie, Onkologie und Sonderstation, außerdem gibt es eine Intensivstation), doch eigentlich liegen die Patienten bunt gemischt auf allen Stationen, das macht es sehr abwechslungsreich und man kann viele unterschiedliche Erfahrungen sammeln.
Alle zwei Wochen am Donnerstag findet eine Fortbildung zu wechselnden Themen für die KPJlerInnen, Basisjahr- und Turnusärzte statt. Diese empfand ich als lehrreich, wobei es natürlich immer Themengebiete gibt, die einen mehr oder weniger interessieren. Allerdings hätte ich mir persönlich eine höhere Frequenz (bspw. wöchentliche Veranstaltungen) gewünscht.
Eines kann ich ganz verallgemeinert sagen: Ausnahmslos wurde mir stets mit Freundlichkeit begegnet, egal ob seitens des (sehr kompetenten!) Pflegepersonals, der ärztlichen KollegInnen oder anderen KrankenhausmitarbeiterInnen. Zudem hat man oft ein motivierendes „Danke für deine Hilfe“ gehört, etwas, das ich in Deutschland bisher nur selten erlebt habe! Dies, sowie eine gute Betreuung führten dazu, dass ich mich sehr wohl gefühlt habe und keine Scheu hatte, Fragen jeglicher Art zu stellen. Ich habe sehr viel lernen können, habe einen Schritt mehr in die Verantwortung als zukünftige Ärztin wagen dürfen. Ich bin so vielen freundlichen Menschen begegnet, die das Arbeiten erleichtert haben und habe im Vergleich zu Deutschland eine bessere Teamarbeit und Betreuung junger KollegInnen erlebt. Tatsächlich wäre ich gerne noch länger geblieben!

Zusammenfassend kann ich auf eine sehr lehrreiche Zeit zurückblicken und jedem das PJ im LKH Bregenz ans Herz legen!!!
Bewerbung
Ca. 1 1/2 Jahre zuvor über Frau Fehr (Chefarztsekretärin)
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Punktionen
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Braunülen legen
EKGs
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
550

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13