Das PJ wurde von Beginn an gut strukturiert, sodass schon am ersten Tag ein Spind, Transponder, Telefon, Zugangsdaten zum Computer etc. zur Verfügung standen. Auch ein Plan mit den Fortbildungen und den Rotationen für alle PJler für das gesamte Tertial wurde mit einem PJ-Leitfaden ausgehändigt. Der positive erste Eindruck wurde durch eine Vorstellungsrunde durch die Abteilungsleiter und einen Einführungskurs zur körperlichen Untersuchung in Innerer Medizin und Unfallchirurgie vervollständigt.
Allgemeines:
3x/Woche Fortbildungen, welche eher selten ausgefallen sind. Inhaltlich wirklich relevant und kliniknah! Zusätzlich 1x/Woche Tumorboard. An Wochenenden und Feiertagen bezahlte Dienste (8h, 100€) in der Chirurgie (ZNA+Station+OP, je nach Bedarf), Inneren Medizin (ZNA+Station) und ITS/IMC möglich.
Notaufnahme:
Wie viel man in der ZNA lernen konnte war erwartungsgemäß ziemlich von dem Assistenzarzt abhängig, der gerade auf der ZNA eingeteilt war. Mein Assistenzarzt war zwar kein großer Didakt, aber ließ mich gewähren, sodass ich durch genug Eigeninitiative nahezu alle Patienten eigenständig aufnehmen, untersuchen und behandeln (z.B. Verbände, primäre Wundverschlüsse bei Platzwunden, mit Unterstütung auch ISG-Injektionen) konnte. Die typische Morgenflaute konnte mit einem Lehrbuch überbrückt werden, der Assistenzarzt hat auch gern auf Nachfrage alle offen Fragen durchgesprochen!
Unfallchirurgie:
Sehr nettes Team, sowohl bezüglich der Assistenzärzte, als auch Oberärzte und besonders der neue Chefarzt! Man wurde ganz herzlich aufgenommen und sofort ins Team integriert! Auf Station wurden Blutentnahmen und Braunülen durch eine äußerst liebe MTA durchgeführt, sodass man an der Visite teilnehmen konnte. Anschließend/ Währenddessen ging es in den OP, häufig wegen Personalmangel als 1. Assistenz. Während der Operationen haben fast alle OÄ/CA von sich aus viel erklärt, waren offen für Fragen, erkundigten sich immer wieder nach dem Befinden und ob man etwas sehen könne (gingen zur Not auch zur Seite, damit man einen Blick erhaschen konnte) und ließen einen vieles selbst machen (Bohren, Messen, Schrauben, K-Drähte setzen und entfernen, Blutstillung, Redons einlegen, Nähen, etc.).
Allgemeinchirurgie:
Sehr kleines Team mit nur zwei (aber dafür sehr netten) Assistenten, die sich sehr um die Lehre bemühten! Regelmäßig wurde sich von den Assistenzärzten zudem erkundigt, ob noch Wünsche offen seien (bzw. Drainagen, DK, MS legen...) oder man etwas durchsprechen möchte! Bis auf einen hochmotivierten und hochengagierten Oberarzt war das restliche Team (OA, CA) eher distanziert. Blutentnahmen und Braunülen waren hier auf Station eher Studentenaufgabe, jedoch erst nach der Visite. Im OP war die Stimmung durchwachsen. Als 2. Assistenz durfte man abseits des OP-Gebietes fast nur Haken halten ohne etwas zu erkennen (aber doch bitte trotzdem die Spitze betonen und ja nicht locker lassen!). Ich hatte bis auf den besagten Oberarzt eher den Eindruck es sei Ruhe im OP erwünscht und empfand es daher als unangenehm Fragen zu stellen, zudem diese häufig nur einsilbig beantwortet wurden. Ab und an wurde aber auch mal etwas erklärt oder gezeigt.
Fremdrotationen:
Es waren maximal 2x 2 Wochen in die MKG, Plastische Chirurgie, Anästhesie oder Intensivstation möglich. Alle Gebiete wurden von uns PJlern als äußerst lehrreich und empfehlenswert (ganz besonders die Intensivstation!) empfunden!