Ich habe mein gesamtes Innere Tertial am Zollernalb Klinikum absolviert, davon sechs Wochen in Albstadt (siehe Bericht Albstadt) und den Rest in Balingen in der Gastroenterologie.
In Balingen wird man einem Assistenten auf einer der Normalstationen zugeteilt. Dann soll man fix ein Zimmer mit zwei bis drei Patienten bekommen und diese betreuen. Also visitieren, Untersuchungen und Medikamente anordnen und Briefe schreiben. Natürlich alles in Rücksprache mit dem Assistenten und den zuständigen Oberärzten. Leider ist die Qualität der Betreuung sehr stark abhängig von dem jeweiligen Assistenten. Zu Beginn fühlte ich mich super aufgehoben bei meiner Assistentin, wurde dann jedoch an einen anderen Assistenten abgegeben, bei dem alles nicht so gut funktioniert hat. Das ist natürlich personenabhängig. Man kann jedoch immer mit dem zuständigen Oberarzt reden und Lösungen finden.
Weiterhin darf man immer in die Funktionsdiagnostik gehen und bei Gastro, Kolo, ERCP, Sono zusehen. Selbst Sono machen oder auch mal Punktionen war eher nicht möglich.
Einmal die Woche hat man Oberarztvisite am Patienten und eigentlich täglich Kurvenvisite mit dem Oberarzt, was super ist, da man viel nachfragen kann und je nach Oberarzt auch einiges erklärt wird.
Insgesamt besteht das Team der Assistenten zu 80% aus ausländischen Ärzten, die auch teilweise noch nicht besonders gut deutsch sprechen können. Prinzipiell auch kein Problem, jedoch sind diese meistens noch sehr mit dem Erlernen der deutschen Sprache und Organisation beschäftigt, sodass die Lehre von Ihrer Seite gar nicht stattfindet und man eher als Korrektor für ihre Arztbriefe fungiert.
Im Gegensatz zu Albstadt ist Balingen auf jeden Fall lehrreicher und spannender, man wird viel mehr gesehen und hat auch mehr Aufgaben. Dennoch ist auch hier was Lehre am Patienten und im Stationsalltag angeht noch Luft nach oben.