PJ-Tertial Unfallchirurgie in Landkreis Mittweida Krankenhaus (5/2019 bis 7/2019)

Station(en)
S1 - Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Wer keine Lust auf die Anonymität großer Krankenhäuser hat, ist hier bestens aufgehoben! Bereits am ersten Tag nahm mich die Chefsekretärin des PJ-Lehrbeauftragten persönlich in Empfang, obwohl sie eigentlich Urlaub hatte! Alles war vorbereitet und nach einer rund zweistündigen Führung durchs Haus hatte ich alle Formalitäten abgehakt und stand mit allen Schlüsseln, einem eigenen Dienstelefon, eigenem Orbiszugang und komplett eingekleidet auf der Station.

Mein chirurgisches Tertial begann ich zunächst in der Allgemein- und Viszeralchirurgie, wo ich sehr gute Erfahrungen machen durfte und rotierte dann zum Mai in die Unfallchirurgie und Orthopädie. Das Team rund um CA Hauffe hieß mich herzlich willkommen und ich wurde sofort als vollwertiges Mitglied integriert.
Ich stand inbesondere der Orthopädie eher skeptisch gegenüber, da ich in meiner allerersten Famulatur in diesem Fach als billiger Hakenhalter für Hüft- und Knie-TEPs verheizt wurde. Am LMK gestaltete sich das Ganze zum Glück völlig gegenteilig und ich kann abschließend resumieren, dass diese Tertialhälfte die größte Überraschung des PJs war und mir auch am meisten Spaß bereitet hat.
Zunächst stellte die unfallchirurgische Klinik jeden Montag den Notarzt für das am Haus angeschlossene NEF, sodass ich nahezu wöchentlich an Notarztdiensten teilnehmen durfte. Auf der Station fielen natürlich auch die klassischen Tätigkeiten an, die man als PJler erwartet: BE, Flexüle legen, Patienten aufnahmen etc. Aber ich hatte stets den Eindruck: Alles kann, nichts muss! Gab es in der Notaufnahme einen interessanten Fall, dann wurde ich auch schnell dorthin gerufen, wollte ich mich einmal im Ultraschall versuchen, dann wurden mir auch hier Zeiten eingeräumt, um mich in Ruhe am Patientenbett auszuprobieren.
Eine Überraschung war letztlich auch die Tätigkeit im OP - tolle Atmosphäre, tolles Team. Natürlich wurde ich auch für Hüft- und Knie-TEPs eingeteilt, natürlich auch als 2. Assistenz auf der "dunklen" Seite. Aber nie hatte ich das Gefühl, dass dies Überhand nehmen würde und der Leitende OA hatte bei der Planung immer ein Auge darauf, ein abwechslungsreiches Spektrum zu bieten und ermöglichte mir auch regelmäßig, gewisse OPs als 1. Assistent durchzuführen, indem er teils sogar selbst in die Position der 2. Assistenz rotierte. Das bot mir völlig neue Einblicke und ich durfte auch an einigen Stellen mehrfach selbst "Hand anlegen". Generell galt im Saal immer "Hands on"! und ich durfte bei allerlei Eingriffen schrauben, sägen, hämmern, nähen und so meine chirurgischen Fertigkeiten tatsächlich ausbauen.
Ich habe mich immer wertgeschätzt gefühlt und kann die Chirurgie am LMK wirklich bedenkenlos weiterempfehlen - ganz besonders dann, wenn Chirurgie nicht gerade eure Stärke darstellt. Hier habt ihr die Möglichkeit, eure Nische zu finden und in einem kollegialen Umfeld die handwerkliche Seite der Chirurgie kennenzulernen.

Das einzige Manko ist die Lage der Stadt Mittweida. Die Anbindung an den ÖPNV ist nicht gut und ein eigenes KFZ empfehlenswert. Andererseits profitiert diese kleine Stadt in Mittelsachsen von ihrer Hochschule und dem hohen Studentenanteil (fast 40 % bei 16000 Einwohnern), sodass man problemlos schnellen Anschluss findet und insbesondere an schöneren Tagen die Region per Rad oder zu Fuß erkunden kann.
Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen, ein PJ-Tertial in Mittweida zu absolvieren.
Bewerbung
Platzvergabe über die Medizinische Fakultät der TU Dresden, bzw das PJ-Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Nahtkurs
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Punktionen
Gipsanlage
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
373

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1