PJ-Tertial Pädiatrie in Hegau Bodensee Klinikum (9/2019 bis 12/2019)

Station(en)
Allgemeinpädiatrische Station + pädiatrische/neonatologische Intensivstation (Level I)
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich hatte ein sehr schönes und lehrreiches Tertial in der Pädiatrie in Singen! Das Team ist durchweg äußerst nett und man wird als PJler gut eingebunden. Es gibt sehr viele engagierte Assistenten und Oberärzte, die einem gerne etwas beibringen wollen.

Die erste Hälfte des Tertials habe ich in der Kinderklinik verbracht. Auf der allgemeinpädatrischen Station sieht man querbeet alle Krankheitsbilder bei Patienten im Alter von wenigen Tagen bis zum 18. Lebensjahr, sodass man auch kinderchirurgische und kinderurologische Patienten sieht, für deren Schmerzmedikation die Pädiater zuständig sind. Um 8:15 Uhr beginnt die Frühbesprechung. Im Frühdienst gibt es zwei Ärzte, die man je nach Interesse begleiten kann:
Der Stationsarzt führt nach der Frühbesprechung die Entlassungen durch, danach geht es auf Visite (Dienstag und Donnerstag ist Chefvisite) und anfallende Aufgaben wie klinische und sonographische Untersuchungen, Blutentnahmen und Telefonate werden erledigt. Die Briefe werden im Nachtdienst geschrieben, sodass man diese als PJler zum Üben schreiben kann, wenn man das möchte, allerdings wird dies auf keinen Fall unterbreitet oder gar verlangt.
Der Funktionsarzt kümmert sich um die Aufnahme von Patienten, die zu Operationen oder MRT-Untersuchungen (die bei den Kleinen oft in Sedierung gemacht werden müssen) einbestellt wurden, sowie um alle ambulante Patienten, die in die direkt angegliederte Kindernotaufnahme kommen.
Als PJler darf man Patienten untersuchen und bei allen Patienten, auch bei den Babys, unter Aufsicht Blutentnahmen und venöse Zugänge üben, was ich sehr geschätzt habe. Viele der Assistenten sind sehr engagiert einem etwas beizubringen. Es empfiehlt sich, den ein oder anderen Spätdienst mitzumachen, da hier ein Arzt Stations- und Funktionsaufgaben übernehmen muss und die Ambulanz oft voll läuft, sodass man hier sehr selbstständig mithelfen kann.

In der zweiten Hälfte des Tertials war ich auf der Neonatologie/pädiatrischen Intensivstation. Die meisten Patienten sind hier Frühgeborene, sodass man verständlicherweise nur bei den schon etwas älteren Frühchen unter Aufsicht Blut abnehmen darf. Alle anderen darf man auch mit untersuchen. Auf Station werden sehr viele sonographische Untersuchungen durchgeführt, die sehr interessant sind. Auch hier geht es um 8:15 mit der Übergabe los (montags und freitags ist Chefvisite). Danach schreibt der zuständige Assistent zunächst die Infusionspläne und kümmert sich danach um alle restlichen anfallenden Arbeiten wie Terminvereinbarungen, Katheteranlagen (ZVKs, PVKs, Blasenkathete, etc.) und Sonographien.
Außerdem kann man aber auch ins sogenannte "Kinderzimmer" auf die Wöchnerinnenstation gehen, wo der zuständige Kinderzimmerarzt die U2 der im Haus geborenen Kinder durchführt. Auch hier darf man bei allen Blutentnahmen helfen, die Kinder mit untersuchen und Hüft- und andere Sonographien üben.

Ein kleiner Nachteil war, dass wir gegen Ende meines Tertials durch die Überschneidung mit anderen Semestern 4 PJler waren (da pro Tertial immer 2 PJler zugelassen sind). Wir haben uns allerdings gut aufgeteilt und wie oben erwähnt, macht der Spätdienst in der Kinderklinik auch sehr viel Spaß.

Der PJ-Unterricht, der 3 Mal die Woche von 16 bis 17:30 stattfindet, wird vom Sekretariat des PJ-Beauftragten Dr. Pfeiffer aus der Gefäßchirurgie organisiert. Dass so häufig Unterricht angeboten wird, kann manchmal etwas anstrengend sein, weil die Anwesenheit ausdrücklich gewünscht wird. Die meisten Dozenten bieten allerdings auch ziemlich guten Unterricht.
Um die 500 € Aufenthaltsentschädigung zu erhalten, müssen im Tertial 5 Dienste in der zentralen Notaufnahme abgeleistet werden, vier davon von 16 bis 23 Uhr an normalen Arbeitstagen und einen an einem Samstag oder Sonntag von 9 bis 19 Uhr. Durch zusätzliche Dienste kann man sehr viel Geld dazu verdienen. Prinzipiell finde ich diese Möglichkeit gut, allerdings wäre es besser, wenn auch die 5 Pflichtdienste auf freiwilliger Basis wären, weil gerade die Dienste im Anschluss an den normalen Arbeitsalltag sehr anstrengend sind. Wenn man möchte, kann man die Dienste allerdings auch in der Kinderklinik machen, wenn in der ZNA schon andere Studenten eingeteilt sind.
PJ-Unterricht und Dienste sind Regelungen, die übergreifend organisiert sind und für alle PJler gleichermaßen gelten, sodass man sich untereinander diesbezüglich absprechen kann.

Falls man ein Wohnheimzimmer bekommt (alle PJler, die eines wollten, haben letztlich auch eines erhalten - hierzu frühzeitig an Frau Laqua von der Wohnheimverwaltung wenden), hat man nur einen 5-minütigen Fußweg zum Klinikum. Die Zimmer sind sehr geräumig mit eingebauter Küchenzeile, eigenem Badezimmer und eigenem Balkon.

Insgesamt kann ich ein PJ in der Pädiatrie wärmstens empfehlen. Ich habe sehr viel gelernt und habe mich in dem gesamten Team sehr gut aufgehoben gefühlt.

Bewerbung
Ãœber das (externe) Bewerbungsverfahren der Uniklinik Freiburg.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Poliklinik
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
500 €

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13