Das Innere-Tertial an der Uni Leipzig repräsentiert genau das, was man von Innere an einer Uni-Klinik erwartet: Der PJler ist vor allem kostenloser Blutentnahmedienst, je nach Station wird einem hierfür kaum bis keine Dankbarkeit entgegen gebracht. Ärgerlich, da das Volumen an Blutentnahmen, wenn man das Pech hat der einzige PJ auf einer Station zu sein, gerne den größeren Teil des Arbeitstages einnimmt. Daneben darf man still bei stundenlangen Visiten mitlaufen gelegentlich sogar mal eine Röntgenanforderung ausfüllen und an besonders guten Tagen sogar selbstständig wegfaxen. 5 Jahre Studium haben sich gelohnt! Übernahme eigener Patienten war auf meinen Stationen trotz mehrmaliger Nachfrage nicht möglich bzw. ich wurde mit Phrasen á la "ja das klappt die Tage dann bestimmt mal!" vertröstet.
In meiner ersten Rotation hatte ich zudem das Pech auf der Angiologie zu landen. Hier genießt der PJler ein besonders niedriges Ansehen, wird bei Falschantworten auf Fragen während der Visite gerne mal persönlich angegriffen und getrietzt, wenn die 50 BEs nicht schnell genug erledigt sind. Daneben gibt es hier für den durchschnittlichen PJler beim besten Willen nichts zu sehen/tun. Die zwei Monate hier waren einfach eine Qual. Meidet also um jeden Preis die Angio! Meine zweite Rotation war zwar, vor allem auf der menschlichen Ebene, deutlich besser, konnte den Karren aber auch nicht aus dem Dreck ziehen.
Als Fazit lässt sich sagen, dass das Innere-PJ an der Uni Leipzig sicherlich für Leute geeignet ist, die wissen, dass sie später nichts mit Innere zu tun haben wollen und das Tertial mit möglichst wenig Involvierung absitzen wollen. Wer allerdings eine internistische Grundausbildung genießen und auf seinen Berufsstart als Assistenzarzt vorbereitet werden will, ist hier falsch!
