Als Wahlfach war ich entsprechend lange in der Abteilung und meine Erfahrung ist nur bedingt mit den Monatsrotationen der Chirurgischen PJler auf die Uro zu vergleichen.
Man hat wie in CH üblich 50h/Woche und ist für etwa 3-4 Pikett(Bereitschaftsdienste) für die gesamte Chirurgie eingeteilt. Die Arbeitszeit ist deutlich länger als in Deutschland, für ein entspanntes PJ ist es also nicht zu empfehlen.
Das team ist klein und eingeschworen, sodass es am Anfang schwierig sein kann, gut anzukommen. Bei Monatsrotationen mit ~2 Wochen Eingewöhnung bleibt dann nicht mehr viel Zeit, um wirklich viel machen zu können.
Als feste Aufgabe hat man, die Aufnahmen für den nächsten Tag vorzubereiten (in der Prä-OP-Sprechstunde ist schon die gesamte Aufnahme erfolgt), es ist nur Aktenarbeit. Außerdem machen PJler Sono von Blase und Niere.
Wenn man zu zweit ist, kann man sich sehr frei einteilen und in der Poliklinik, dem OP und der Station sein, alleine muss man sich gut organisieren, um interessante Dinge machen zu können und trotzdem die Pflichtaufgaben zu schaffen. Je nach Arzt und Engagement kann man dann unterschiedlich viel machen.
Ich konnte in den 4 Monaten extrem viel lernen und mit der Zeit immer mehr machen. Auch im Team habe ich mich nach einiger Zeit sehr gut integriert gefühlt und würde mich aus den bisher genannten Gründen wieder für das Tertial entscheiden.
Das Schweizer Gesundheitssystem finde ich allerdings extrem gewöhnungsbedürftig (Franchisen, Ausschluss einiger Leistungen, Unterteilung in Krankheit und Unfall in der Versicherung, Erbringung vieler Leistungen im stationären Setting, die auch ambulant möglich wären)