PJ-Tertial Unfallchirurgie in Lukaskrankenhaus (7/2019 bis 10/2019)

Station(en)
OP
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
In meinen 8 Wochen in der Unfallchirurgie des Lukaskrankenhauses Neuss habe ich mit Abstand die negativsten Erfahrungen des gesamten PJ gemacht.
Nach der morgentlichen Frühbesprechung waren die PJler der Abteilung fest als "Assistenz" in den jeweiligen OP-Säalen eingetragen. Während der Operationen blieben meine Aufgaben auf das Halten des Hakens, Tupfern bzw. Halten der Hüfte bei endoprothetischen Operationen beschränkt. Trotz mehrfachen aktiven Nachfragens und Engagements meinerseits durfte ich (sowie die anderen PJler der Abteilung) nicht nähen oder andere Aufgaben übernehmen. Anleitung in der Stationsarbeit, Briefe schreiben, Patienten untersuchen fand nicht statt, da die PJler ausschließlich für oben beschriebene OP-Arbeiten eingesetzt wurden.
Während der Operation erklärten die Operateure manchmal das OP-Verfahren, oft wurden auch anatomische Fragen bezüglich Nerven und Muskeln gefragt. Hier hatte man leider oft das Gefühl, das spitzfindige, dem Wissen eines PJlers nicht entsprechende Inhalte abgeprüft wurden.
Die angestrebte wöchentliche Arbeitszeit von 25-30 Std. wurde maßgeblich überschritten, da wir meist etwa 8h täglich gearbeitet haben. Auf freundliche Nachfragen bezüglich Studientage oder "mal 1h eher nachhause gehen" wurde seitens der Fach/Oberärzte in einem harschen Ton reagiert und dies nicht bewilligt.
Das Klima innerhalb des ärztlichen Teams war rau und des Öfteren von subtilen Gängeleien geprägt.

Zusammenfassend kann ich folgendes sagen:
- das oben beschriebene Arbeitsklima sowie Tätigkeitsfeld des PJlers führt zu Frustration, da einem hohen Arbeitsaufwand keine entsprechende Würdigung (z.B. Nähen, Pat.-Kontakt, PJ-Teaching, Zeitausgleich) entgegengebracht wird
- andere Abteilungen des Lukaskrankenhauses sorgen sich bedeutend besser um ihre PJler (Studientage, eigene Pat. übernehmen, Anleitung in diversen praktischen Tätigkeiten, Mehraufwand wird entsprechend anerkannt)

Ich würde jedem PJler dringend davon abraten, das Chirurgietertial im Lukaskrankenhaus Neuss zu absolvieren. Man lernt nichts und wird als einfache Arbeitskraft "genutzt". Auf den ärztlichen Beruf wird man in dieser Abteilung leider in keiner Art und Weise vorbereitet.
Bewerbung
über das PJ-Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
573

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
5
Unterricht
4
Betreuung
5
Freizeit
5
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.67