PJ-Tertial Anästhesiologie in Regioklinik Pinneberg (1/2020 bis 3/2020)

Station(en)
OP, ITS, NEF
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe die erste Hälfte des Anästhesietertials in einem Schweizer Krankenhaus verbracht und bin zur zweiten Tertialhälfte nach Pinneberg gewechselt, um die unterschiedlichen Systeme kennen zu lernen. Da ich im ersten Tertialteil fast ausschließlich im OP war, war es mein Wunsch, nach anfänglich drei Wochen im OP in Pinneberg die restlichen vier Wochen auf der Intensivstation zur verbringen.

Im OP wurde ich täglich einem Saal zugeteilt und habe unter Aufsicht die Narkoseeinleitung (Intubieren, LAMA, Arterie legen) und -führung machen dürfen. Meistens liefen fünf Säle gleichzeitig – zu meiner Zeit noch im alten OP-Trakt, der sehr beengt war. In Kürze soll der Neubau eröffnet werden, der diesem Problem Abhilfe schaffen soll. Interessant waren auch die regionalanästhetischen Verfahren (Femoralisblock, supraklavikulärer Block), bei welchen man immer zuschauen konnte – genauso wie bei der PDK-Anlage. Das OP-Spektrum reichte von Ortho, über AllChi (auch sogar Whipple-OPs), Gyn, HNO bis hin zur Thoraxchirurgie (wird aber nun zusammen mit der Pulmo nach Elmshorn verlegt). Die Anästhesie- und Intensivpflege habe ich ebenfalls als sehr freundlich erlebt.

Besonders hervorheben möchte ich den PJ-Unterricht, der größtenteils zuverlässig donnerstags stattgefunden hat. So wurden Inhalte, wie Sepsis, Transfusion, Gerinnungsmanagement, geburtshilfliche Anästhesie und Intensivmedizin (hierbei auch unter Mitarbeit der Pädiatrie) anschaulich und praktisch vermittelt. Es bestand zudem die Möglichkeit, am NEF-Dienst teilzunehmen (8h oder 24h). Der beauftragte Arzt hat sich sehr viel Zeit genommen, um einem das Auto zu zeigen und die Abläufe zu erklären. Wirklich top!

Die vier anschließenden Wochen habe ich auf der interdisziplinären Intensivstation (Innere/Chirurgie) im normalen Tagdienst verbracht, wobei dieser mit der chirurgischen Visite um 7.30h begann und bis um 16h ging. Wir haben uns dabei um die chirurgischen Patienten gekümmert. Auch hier durfte man viel machen, so gehörten die Aufnahme, die Untersuchung und das Anlegen der Kurven der Patienten zu den Tätigkeiten. Bei Verlegung war dann auch das Verfassen des Verlegungsberichts mitunter zu bewerkstelligen. Daneben fanden je nach Fragestellung apparative Untersuchungen statt, bei denen ich selbst einmal sogar bronchoskopieren durfte. Auch die ZVK-Anlage war unter Aufsicht möglich.

Trotz der praktischen Ausbildung und der freundlichen und sehr bemühten Art vor allem der Oberärztinnen und -ärzte gab es Dinge, die mir persönlich auch im Vergleich zum vorherigen Haus nicht so positiv aufgefallen sind: Die allgemeine Stimmung würde ich insgesamt als angespannt bezeichnen. Das Fehlen eines eigenen Telefons und die teils fehlende Saalzuteilung begünstigte mitunter nicht die Integration ins Team, da man dann oft mit dem Suchen der Personen beschäftigt war. Das für PJ-Studenten kostenlose Essen in der Cafeteria hatte wenig bis gar keine kulinarischen Raffinessen zu bieten, aber es war eben kosten- und im nahen Umkreis der Klinik auch alternativlos.

Insgesamt habe ich einen breiten Einblick in die verschiedenen Arbeitsfelder der Anästhesie erhalten, als erste Präferenz für den Jobeinstieg würde ich die Klinik jedoch nicht wählen.

Bewerbung
zukünftig: PJ-Portal zur bundesweiten Online-Vergabe der Ausbildungsplätze im Praktischen Jahr
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Punktionen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400 €

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07