Als KPJ Student ist man prinzipiell einmal OP Assistenz und zwar entweder bei einer H-TEP oder einer K-TEP, wenn man Glück hat steht auch etwas anderes auf dem Speiseplan, ist aber sehr selten. Ich persönlich hatte Probleme meine KPJ Mappe von der Meduni Wien zu vervollständigen, da ich außer Cox-, und Gonarthrose und Lumboischalgie wenig andere Krankheitsbilder gesehen habe. Ambulanz war für mich so gut wie unmöglich, weil ich im OP gebraucht wurde. Das mag vielleicht die ersten Wochen interessant sein, aber acht Wochen lang fast nur Hüfte und Knie OPs ist sehr monoton, vor allem, da meine Hauptaufgabe im Op darin bestanden hat, Haken zu halten. Für alles weitere (Nähen, Klammern, etc.) muss man jedes Mal nahezu kämpfen, da selbstständig einem nichts gegeben und gezeigt wird, und selbst dann ist es nicht sicher, dass man mehr als 2 Stiche machen darf, weil die Anästhesie quengelt, dass es zu lange dauert.
Das ist aber ein zweischneidiges Schwert, wenn man nämlich jedes Mal bittet, dass man andere geringere Aufgaben, außer Haken halten, erledigen darf, wird einem vorgeworfen, man ist zu "aufdringlich", "zu fordernd" und Etwaiges. Macht man das nicht, wird man übersehen und hat außer Hakenhaltdienst keine Funktion.
Ich war froh, noch einen anderen Studenten als Kollegen gehabt zu haben, dem es nichts ausgemacht hat, im OP zu sein, sowie zwei Leg-Holdern, dass ich ab und an auch Stationsarbeit erledigen konnte. Ergo: Venflon, Anamnese. That was it.
Im KH gibt es per se die Möglichkeit, Essen zu gehen (GRATIS) und das, was angeboten wird, ist wirklicht gut, das Salatbuffet allein ist ein Traum, in der Ortho bin ich aber so gut wie nie zum Essen gekommen, warum: OP Dienst. Es gibt auf der Station eine Lade mit Brot, bei der man sich bedienen darf, also, wenn es einen nicht stört täglich Brot mit Wurst/Käse/Butter/Aufstrich etc. zu essen, ist das kein Problem.
Fortbildungen gibt es jeden Donnerstag um 13Uhr zu den unterschiedlichsten Themen, das Angebot ist daher wirklich toll, nur muss man sich rechtzeitig darum kümmern, dass man da eben nicht im OP mit seinen Hakerln stehen muss.
Die Pflege ist unglaublich nett, hilfsbereit und auch sehr dankbar, wenn man ihnen unter die Arme greift, genauso wie die OP Schwestern. Da habe ich mich sehr wohl gefühlt und wunderbar aufgehoben.
Nun zu den ärztlichen Kollegen.
Das Gros der Kollegen ist sehr nett, zumindest zu mir. Untereinander kann ich guten Gewissens sagen, dass ich noch NIE auf nur irgendeiner Station so viel backstabbing unter Kollegen erlebt habe. Kollegialität ist vielen ein absolutes Fremdwort.
Ich hasse es persönlich zwar, das explizit als Punkt zu nennen, aber es gibt einen Kollegen der wahnsinnig sexistisch ist, als Frau darf man sich da einiges anhören und muss da auch einiges einstecken.
Bei wenigen anderen ist die Grenze zwischen Spaß und dem Punkt, wo es negativ aufgefallen ist, eine sehr dünne, die wird aber machmal überschritten.
Besagter Kollege behandelt einen wie einen Trottel, dem man jeden Schitt erklären muss.
Ich war vorher 4 Monate auf einer internistischen Abteilung, dennoch hat er mir die Aufklärung, die ich hätte machen sollen, aus der Hand gerissen, mich (vor dem Patienten) gemaßregelt, hat dem Patienten drei Risiken genannt, ihm keine Möglichkeit gegeben, irgendwelche Fragen zu stellen, und ihn quasi zu einer Unterschrift gedrängt.
In einem mandatorischen 4-Augen Gespräch hat es "Effizienz" genannt, die schnell zum Ziel führt.
So ein 4-Augen Gespräch durfte ich nach einer Operation, bei der ich ihm assistiert habe, wo er unglaublich unangenehm und beinahe schon gehässig in seinen Provokationen war, ebenfalls mit ihm führen.
In dem Gespräch er mir gesagt hat, dass es mein Aufgabe ist, den Mund zu halten und das, was man mir sagt, bedingunglos anzunehmen und zu tun, was man mir sagt.
Nur so kann ich etwas lernen.
Besagter Kollege ist bei allen anderen ebenfalls als "schwierig, unangenehm und cholerisch" eingestuft, was sein Verhalten meiner Meinung nach weder entschuldigt noch rechtfertigt.
Zum Glück habe ich wenig mit ihm zu tun gehabt.